Sicherheit geht über alles

München · Sicherheitsreport: bestes Niveau in Stadt und Land seit 1979

Fridays for Future am Königsplatz im vergangenen Jahr: Bis auf unvermeidbare Verkehrsbeeinträchtigungen verliefen die Klimademonstrationen störungsfrei. Foto: Daniel Mielcarek

Fridays for Future am Königsplatz im vergangenen Jahr: Bis auf unvermeidbare Verkehrsbeeinträchtigungen verliefen die Klimademonstrationen störungsfrei. Foto: Daniel Mielcarek

München · "Deutscher Meister in puncto Sicherheit" - resümiert Polizeipräsident Hubertus Andrä die Sicherheitslage in der bayerischen Landeshauptstadt. Dabei beruft er sich auf den kürzlich erschienenen Sicherheitsreport, der für das Jahr 2019 ein gutes - oder um es im Wortlaut der offiziellen Pressemitteilung zu sagen - "herausragendes" Ergebnis im Bereich der Kriminalitätsentwicklung aufweist.

Die Einwohnerzahlen im Großraum München (Stadt und Land), die bekanntlich stetig wachsen, führen demnach nicht wie befürchtet zu einem Anstieg der Kriminalität: Die Münchner Polizei registrierte letztes Jahr weniger als 100.000 Straftaten (ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz). Die Bilanz in einem Satz zusammengefasst: München erreicht das beste Sicherheitsniveau seit 1979. Das Sahnehäubchen dabei ist, dass München als drittgrößte Stadt sage und schreibe das 44. Mal in Folge Spitzenreiter gegenüber anderen deutschen Großstädten geworden ist, was die Sicherheit der Bürger angeht.

Die Polizei legt in ihrem Sicherheitsreport die extrem gute Sicherheitslage in unserer Isarmetropole dar. Polizeipräsident Andrä freut sich: "Im vergangenen Jahr wurden wir Gott sei Dank neben der Betreuung der jährlich wiederkehrenden Ereignisse wie der Münchener Sicherheitskonferenz und dem Oktoberfest von größeren und unvorhergesehenen Unglückslagen verschont und hatten die Kapazität, Schwerpunkte in unserer Sicherheitsarbeit, etwa am Hauptbahnhof, zu setzen." Ein spezieller Trend, der sich ihm zufolge auch in der aktuellen Statistik abzeichnet, ist allerdings die Zunahme von hetzerischen und hassmotivierten Kommentaren im Netz. "Nicht nur vereinzelt wird von den Verfassern die Grenze der freien Meinungsäußerung in Richtung strafbarer Inhalt überschritten. Der Bekämpfung von Hasskriminalität gilt auch künftig unser besonderes Augenmerk. Auch bei der Nutzung des Internets dürfen keine rechtsfreien Räume entstehen!", appelliert Andrä, der seit 2013 Polizeipräsident ist. Er versichert: "In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft wirken wir dabei unter Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten der Hetze - egal aus welcher Richtung - entschieden entgegen."

Kein Grund, um sich auszuruhen: Der jüngst publizierte Bericht verkündet zwar Erfolge, doch richtet sich der Blick der Münchner Polizei nicht nur in die Vergangenheit, sondern vor allem in die Zukunft. Gerade im Bereich der terroristischen Taten in deutschen Städten fühlt sie sich bestärkt, künftig noch wachsamer zu sein. "Ein zentraler Baustein dafür ist die deutliche und bereits zum 1. März 2020 vollzogene personelle Verstärkung unseres Staatsschutzbereichs", so der Polizeipräsident.

2020 ist natürlich von der Bewältigung der Corona-Pandemie geprägt. Das bringt spürbare Herausforderungen mit, auch für die Polizei. Andräs' Ratschlag: "Nehmen Sie auch in Anbetracht der sich momentan weltweit entfaltenden und noch ungewissen Krisensituation die herausragende Sicherheitslage in München als das auf, was sie ist! Nämlich eine außerordentlich erfreuliche und beruhigende Nachricht, auf die wir alle stolz sein dürfen!"

Einige Entwicklungen aus dem Sicherheitsreport in einer kurzen Zusammenfassung (Auszüge):

  • Der leicht rückläufige Trend der Anzahl der Notrufe setzte sich 2019 fort. Die Einsatzzahlen blieben wieder in etwa auf Vorjahresniveau. Täglich werden im Schnitt 1.250, stündlich umgerechnet 52 Notrufe registriert.

  • Wie bereits im Vorjahreszeitraum wurde 2019 durchschnittlich jede Minute und 42 Sekunden ein neuer Einsatz protokolliert. Wie in den zurückliegenden Jahren auch, war mit einem Anteil von 8,4 Prozent der häufigste Einsatzanlass die Aufnahme von 26.128 leichten Verkehrsunfällen, gefolgt von 23.961 Einsätzen, denen eine Verkehrsbehinderung zu Grunde lag.

  • Die Anzahl der zur Polizeilichen Kriminalstatistik gemeldeten Gesamtstraftaten ging 2019 auf 102.232 Fälle zurück. Das entspricht einem Rückgang um knapp 10.000 Delikte oder -8,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Bei Stadt versus Land sieht man, dass die Gesamtkriminalität im Stadtgebiet dabei bei 90.229 Delikten und die Aufklärungsquote bei 64,0 Prozent lag. Im Landkreis des Polizeipräsidiums München war der Rückgang der Straftaten weniger ausgeprägt als im Stadtgebiet. Während in der Landeshauptstadt ein Rückgang von -8,8 Prozent verzeichnet wurde, sank die Anzahl der im Landkreis gemeldeten Straftaten um -3,8 Prozent auf 11.748 Fälle.

  • Neu seit Ende 2019: Die flächendeckende Einführung der Body-Cam. Der Einsatz erfolgt sowohl im Wach- und Streifendienst als auch bei Großveranstaltungen. Ziel ist es, die Hemmschwelle im Hinblick auf Auseinandersetzungen gegenüber Polizeibeamten zu erhöhen und somit eine präventive Wirkung zu erzielen. In geeigneten Fällen bieten Body-Cam-Aufzeichnungen als Beweismittel in Strafverfahren einen Mehrwert zur Aufklärung und Ahndung von Delikten. Den vollständigen Sicherheitsreport und weitere Infos gibt es unter www.polizei.bayern.de/muenchen

dm

Artikel vom 10.07.2020
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