Gefährliche Umtriebe

Landkreis Ebersberg · Polizei sucht unbekannten Radmuttern-Aufschrauber

An mehreren Wagen wurden in den letzten Wochen die Radschrauben gelockert (Symbolbild). Es kam bereits zu ersten Unfällen. Foto: CCO

An mehreren Wagen wurden in den letzten Wochen die Radschrauben gelockert (Symbolbild). Es kam bereits zu ersten Unfällen. Foto: CCO

Landkreis Ebersberg · Ein oder mehrere unbekannte "Auto-Hasser" sind seit Juni im Raum Ebersberg aktiv. Das Vorgehen: Der oder die Täter lockern die Radmuttern von geparkten Autos, was im schlimmsten Fall zu schweren Unfällen führen kann und einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr darstellt. Bislang agieren der oder die Täter unbekannt. Und auch in dieser Woche wurden der Polizeiinspektion Ebersberg neue Vorfälle gemeldet.

So wurde zwischen Donnerstag (2. Juli, 15 Uhr) und Freitag (3. Juli, 6 Uhr) ein weißer VW Caddy in Ebersberg, Böhmerwaldstr. abgestellt. In dieser Zeit lockerte der Täter die Radschrauben des linken Hinterrades. Daraufhin kam es tatsächlich auch zu einen Unfall: In einem Kreisverkehr bei München, vor der Auffahrt auf die Autobahn, fiel das Rad ab. Der Pkw wurde daraufhin erheblich beschädigt. Zum Glück wurden weder der 39-jährige Servicetechniker noch andere Personen verletzt. Ein Mann aus Zorneding ereilte dasselbe Schicksal. Als er am 18. Juni mit seinem Seat Ibiza auf der B 304 von Ebersberg in Richtung Kirchseeon fuhr, löste sich sogar der vordere linke Reifen von der Achse und verkantete sich im Radkasten. Dadurch wurden sowohl der Kotflügel, als auch die Bremsanlage und die Felge beschädigt. Sowohl Tatzeit als auch Tatort können nicht genau eingegrenzt werden. Vermutlich agierte der Täter jedoch in Ebersberg.

Mehr Glück hatte ein 53jähriger Fahrer eines BMW X1. Zwischen 23. und 25. Juni wurden an seinem Fahrzeug die Vorderräder gelockert. Laut Fahrzeugnutzer dürfte dies an seinem Wohnort in München-Daglfing passiert sein. Bemerkt hat der 53-jährige Fahrer dies auf der Autobahn, nachdem der Pkw nach einer Bremsung plötzlich stark ruckelte. Alle vorderen Radschrauben waren locker und mussten vor Ort nachgezogen werden. Zu Sach- oder Personenschäden ist es nicht gekommen.

Weitere bislang bekannte Fälle:

  • In der Zeit von 12. bis 20. Juni wurden vermutlich in Glonn an einem Wohnmobil die Radmuttern gelockert. Während der Fahrt auf der Autobahn bemerkte die 25jährige Fahrerin ein starkes Vibrieren des Fahrzeugs und fuhr von der Autobahn ab. Auf der Landstraße blockierte schließlich ein Hinterrad, weil vier von fünf Radmuttern fehlten. Der entstandene Schaden blieb glücklicherweise gering.

  • Am 18. Juni wurde vormittags ein Mercedes auf dem Schloßplatz in Ebersberg angegangen. Hier wurden die Radschrauben des rechten Vorderrades gelockert. Schaden entstand nicht.

  • Ein Opel, Meriva war (Sonntag, 28. Juni) tagsüber in der Tiefgarage der Kreisklinik Ebersberg abgestellt. Vermutlich in dieser Zeit hat ein bislang unbekannter Täter die Radschrauben an beiden Vorderreifen gelockert. Die Fahrerin hat dies erst während der Heimfahrt nach Vaterstetten bemerkt, als sie ein seltsames Geräusch hörte. Laut Werkstatt war es großes Glück, dass sich der Vorderreifen nicht während der Fahrt gelöst hat.

  • Bei einem weiteren Fall war ein grauer SUV, Mercedes, am 18. Juni, von 10.00 bis 11.00 Uhr, am Ebersberger Schlossplatz abgestellt. Vermutlich in dieser Zeit wurden von einem unbekannten Täter die Radmuttern des vorderen linken Reifens gelockert. Der Halter bemerkte bereits auf der Heimfahrt nach Grafing, dass sich der Pkw „schwammig“ verhielt und fuhr deshalb vorsichtig nach Hause. Anschließend stellte er den Pkw bis zum 29. Juni in eine verschlossene Garage. Erst als der Grafinger die Reifen am selben Tag überprüfte, stellte er fest, dass die Radmuttern des vorderen linken Reifens gelockert wurden.

Die Polizeiinspektionen Ebersberg hat bereits ein Ermittlungsverfahren wegen des Versuchs des Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehrs eingeleitet. Wer Hinweise zur Aufklärung der Taten geben kann, wird gebeten sich mit der PI Ebersberg, Tel. 08092/8268-0, in Verbindung zu setzen. Außerdem bittet die Polizei alle Anwohner und Autofahrer um erhöhte Aufmerksamkeit. Vor Fahrtantritt empfiehlt sich außerdem ein kurzer Blick auf die Reifen.

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Artikel vom 09.07.2020
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