Schüler begeistert „Jugend gründet“-Jury

Erding · Junger Erdinger mit Erfolg bei bundesweitem Wettbewerb

Der Erdinger Schüler Jakob Landbrecht erhält für seine App „Artis“ den 2. Platz sowie den Sonderpreis „Support your Ort“ beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend gründet“.  Foto: Jugend gründet

Der Erdinger Schüler Jakob Landbrecht erhält für seine App „Artis“ den 2. Platz sowie den Sonderpreis „Support your Ort“ beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend gründet“. Foto: Jugend gründet

Erding · Der Einzelhandel leidet, kleinen Unternehmen brechen die Umsätze weg, Amazon macht riesige Gewinne, Jeff Bezos verdient Millionen. Solche Schlagzeilen gab es in den letzten Wochen und Monaten zu Genüge zu lesen. Und mit genau diesem Problem hat sich der Erdinger Schüler Jakob Landbrecht befasst.

Für seine App „Artis“ erhält er den 2. Platz sowie den Sonderpreis „Support your Ort“ beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend gründet“. Bei diesem Wettbewerb geht es darum, eine eigene Geschäftsidee vom ersten Geistesblitz bis hin zum fertigen Businessplan zu entwickeln. Im aktuellen Wettbewerbsjahr nahmen 783 Teams teil. Doch was hat dem 16-Jährigen diesen großen Erfolg gebracht?

Die Antwort: Seine App „Artis“, die den großen Online-Händlern Konkurrenz bieten soll. „Der Nutzer kann hier nach einem Produkt suchen und sofort werden Läden in der Nähe angezeigt, die diesen Artikel anbieten“, erklärt Jakob Landbrecht. Basierend auf einer persönlichen Erfahrung im letzten Sommerurlaub, wo er möglichst schnell einen neuen Akku für seine Drohne benötigte, machte er sich an die Entwicklung der Software. „Ich will mit meiner App die lokalen Läden unterstützen“, so Landbrecht. Und die Vorteile liegen auf der Hand: Es geht schneller, keine Versandkosten müssen gezahlt werden, die Umwelt wird geschont und lokalen Händlern kann unter die Arme gegriffen werden. Eine gute Sache also. Nachdem die Idee gefunden war, ging es an die Ausarbeitung des Konzepts.

Probleme, wie die Finanzplanung oder die umfassende Recherchearbeit, überstand er gut und so entstand Stück für Stück eine funktionierende App mit einem an Perfektion grenzenden Businessplan. Auch in der zweiten Phase des Wettbewerbs, wo in einer Online-Simulation ein frisch gegründetes Unternehmen für die ersten acht Jahre durch die Höhen und Tiefen der Konjunktur gesteuert werden musste, bekam er gute Punktzahlen. Deshalb durfte Landbrecht am Finale teilnehmen, das in diesem Jahr erstmals digital stattfand.

Mit einem Werbevideo sowie einer einminütigen Live-Präsentation überzeugte er die Jury aus bekannten Vertretern der Wirtschaft genauso wie mit vertiefenden persönlichen Gesprächen über seine Idee mit den Jurymitgliedern. Und so hat er es schließlich zum Erfolg geschafft. Der 2. Platz und der Sonderpreis „Support your Ort“ bringen Jakob Landbrecht nicht nur einige Gewinne von Jugend gründet, sondern auch etwas Bekanntheit, viele Kontakte und vor allem eine ganze Menge Erfahrung. „Ich bin einfach nur überglücklich“, sagt der 16-Jährige direkt nach der Siegerehrung. Denn eine Sache steht für ihn fest: „Ich will die Idee auf jeden Fall weiterverfolgen.“ Und wer weiß, vielleicht bestellen wir ja unsere Produkte bald nicht mehr bei Amazon, sondern durchsuchen mit „Artis“ die lokalen Läden und denken dabei ein einen jungen Schüler aus Erding, der mit seiner Idee die Welt ein kleines bisschen besser machen will.

Das diesjährige Gewinnerteam, die „KomPot GmbH“, kommt aus Berlin. Mit einem kompostierbaren Blumentopf haben sie sich den Hauptpreis gesichert – eine Reise ins Gründerparadies Silicon Valley.

Der Wettbewerb Jugend gründet wurde in diesem Jahr zum 17. Mal ausgetragen – mit 4 117 teilnehmenden Schülern. „Es war alles dabei. Und alle Ideen gemeinsam haben den Wunsch unsere Zukunft zu gestalten, mit den Potentialen und Möglichkeiten, die uns gegeben sind, aber auch mit dem Anspruch an uns als Gesellschaft, eine Welt zu hinterlassen, die lebenswert bleibt“, lobte Projektleiterin Franziska Metzbaur.

Unter https://www.jugend-gruendet.de/finale2020/ sind der Livestream sowie weitere Informationen zum Finale zu sehen. Konrad Schröter

Artikel vom 08.07.2020
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