Zu wenig Geld dabei

Flughafen · Reisender lässt Koffer am Münchner Flughafen zurück

Der Mann hat augenscheinlich Geschmack an süßen Brotaufstrichen gefunden. Foto: Bundespolizei

Der Mann hat augenscheinlich Geschmack an süßen Brotaufstrichen gefunden. Foto: Bundespolizei

Flughafen · Drei Wochen Urlaub. Eine Flugreise zu den Verwandten. Kleidung, Schuhe, Geschenke für die Lieben. Da wird ein Reisekoffer schon mal zu klein. Aber was tun, wenn man dann doch mit zu viel Reisegepäck am Check-In abgewiesen wird beziehungsweise nicht das nötige Kleingeld fürs Übergepäck hat? Ein 49-jähriger Österreicher hat sich auf jeden Fall für die falsche Alternative entschieden.

Bundespolizisten hatten den unbeaufsichtigten Koffer des Vorarlbergers am 2. Juli zusammen mit einem Hinweis des vermeintlichen Eigentümers in einem geschlossenen Lokal im Munich Airport Center entdeckt. Auf dem Zettel stand zu lesen, dass er den Koffer aus Geldmangel dort abgestellt habe und diesen in drei Wochen wieder abholen würde. Spezialisten des Entschärfungsdienstes der Münchner Bundespolizei mussten das Gepäckstück schließlich untersuchen und öffnen. Den Mann erwartet nun zwar keine Rechnung für die Gepäckaufbewahrung, dafür aber für den Polizeieinsatz.

Bundespolizisten waren wie so oft am Tag während eines Streifenganges auf einen herrenlosen Gegenstand aufmerksam geworden. Der Reisekoffer stand etwas versteckt in einem geschlossenen mit Absperrbändern abgesperrten Café im Munich Airport Center. Schon war der Spürsinn der Beamten geweckt, der verdächtige Gegenstand fokussiert und die Spezialkräfte angefordert.

Während Beamte des Entschärferteams den Koffer schließlich überprüften, fanden sie einen handgeschriebenen Zettel. Auf diesem ließ der vermutliche Eigentümer des Gepäckstücks neben seinen persönlichen Daten den Leser auch seine Beweggründe für die ungewöhnliche Aktion wissen. Er habe zu viel Gepäck gehabt, aber kein Geld. Daher habe er den Koffer hier abgestellt und wolle diesen wieder mitnehmen, wenn er Ende Juli aus der Türkei zurückkomme. Alternativ könne man ihm den Koffer ja auch an seine Adresse im österreichischen Dornbirn schicken. Hier hat sich der gebürtige Türke vermutlich gewaltig verrechnet. Die Bundespolizisten konnten seinem Nachsendeauftrag nicht nachkommen und werden dem 49-Jährigen den Polizeieinsatz in Rechnung stellen müssen. Da wäre der Vorarlberger mit der Gebühr fürs Übergepäck oder die Gepäckaufbewahrung dann doch günstiger weggekommen.

Artikel vom 07.07.2020
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