"So lange er sich fit fühlt, wird er spielen"

Grafing · EHC Klostersee: „Oldie but Goodie“ Bobby Wren macht weiter

In bislang drei Spielzeiten für die Klosterseer hat Bobby Wren in 97 Pflichtspieleinsätze satte 159 Skorerpunkte auf sein Konto gebracht, aufgeteilt auf 64 Tore und 95 Assists. Foto: smg

In bislang drei Spielzeiten für die Klosterseer hat Bobby Wren in 97 Pflichtspieleinsätze satte 159 Skorerpunkte auf sein Konto gebracht, aufgeteilt auf 64 Tore und 95 Assists. Foto: smg

Grafing · Eigentlich war eine andere Entscheidung gar nicht denkbar, wie enge Vertraute von Bobby Wren („Eishockey bestimmt einfach sein Leben. So lange er sich fit fühlt, wird er spielen“) verrieten. Trotzdem fiel erst vor einigen Tagen die vom Vorstand des EHC Klostersee kommunizierte Entscheidung, dass der inzwischen 45 Jahre alte Kanadier weiterhin für die Bayernliga-Truppe der Grafinger auf Torejagd gehen wird.

EHC Klostersee - Eishockeyclub in Grafing
Südbayer. Eishockeyverein in Grafing bei München, mit vereinseigener Spielstätte (1.730 Plätze, davon 175 Sitzplätze)

Die Anzeichen dafür beim „Oldie but Goodie“ waren freilich schon länger genau in diese Richtung zu deuten. Mehrmals wöchentlich war der smarte Offensivspieler in und um die Katakomben des Eisstadions beim Trainieren zu beobachten gewesen.

Trainer Dominik Quinlan hatte schon beim vorzeitigen Abbruch der letzten Saison aufgrund der Corona-Pandemie erklärt, eine der beiden Kontingentstellen für den ehemaligen Profi, der in seiner bereits drei Jahrzehnte langen Karriere vom NHL-Klub Los Angeles Kings gedraftet worden, in der Deutschen Eishockeyliga (DEL) gespielt und zwischendurch in Österreich und Großbritannien zu Meisterehren gekommen war, für Wren „reserviert“ zu halten. Es liegt ausschließlich an ihm, hatte der EHC-Headcoach seinem „Team-Opa“ alle Türen offengelassen: „Wenn Bobby noch eine Saison dranhängen will, ist er gesetzt. Ansonsten freuen wir uns, ihn als sportliches Vorbild und auch ansonsten tolle Persönlichkeit als Nachwuchstrainer oder in anderer Funktion im Klub zu haben.“ In einer solch weiteren Funktion ist der Mittelstürmer bereits seit dem Vorjahr als Nachwuchstrainer im Talentschuppen bei den Rot-Weißen eingebunden.

Eigentlich würde Wren den Sommer im sonnigen Florida verbringen. Die aktuellen Reisebestimmungen und Einreisebeschränkungen haben ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht und ein „Krafttanken“ im eigenen Domizil im „sunshine state“ verhindert. Angesprochen auf dessen Alter meinte Cheftrainer Quinlan nur: „In erster Linie geht es um Leistung, und die liefert Bobby regelmäßig ab.“ Natürlich lasse Spritzigkeit und Laufstärke nach, aber dessen äußerst präzise ausgeführten Bullys, eine hochprofessionelle Einstellung und die Übersicht in Unter- wie Überzahl („Er kann das Spiel lesen wie nur wenige“) können vor allem in engen Partien noch immer den Unterschied ausmachen.

In bislang drei Spielzeiten für die Klosterseer hat der erfahrene Offensivspieler in 97 Pflichtspieleinsätze satte 159 Skorerpunkte auf sein Konto gebracht, aufgeteilt auf 64 Tore und 95 Assists. Als zweite ausländische Verstärkung hatte man beim EHC Angreifer Andreas Persson im Visier, der nach wie vor in München arbeitet und im letzten Jahr pausierte. Der Schwede hat einem Comeback aber aus persönlichen Gründen wegen des zusätzlichen hohen Aufwands neben einen Fulltime-Job aber kürzlich eine Absage erklärt. „Wir schauen weiter. An Angeboten mangelt es nicht. Für uns gilt es, den richtigen zu finden. Insbesondere muss er als Typ ins Team und dazu in unser schmales Budget passen“, so Quinlan. smg

Artikel vom 07.07.2020
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