Außenwand wird zur graphischen gestalteten Wandzeitung

Altstadt · 70 Jahre Kunstpavillon

Von 1948 bis 1950 renovierten Künstler auf eigene Initiative die Kriegsruine im Alten Botanischen Garten. Foto: VA

Von 1948 bis 1950 renovierten Künstler auf eigene Initiative die Kriegsruine im Alten Botanischen Garten. Foto: VA

Altstadt/München · Was wäre, wenn bestimmte Organisationsformen Stoffe enthielten, die Freiheit, Demokratie und friedliche Entwicklung erodieren? Könnten womöglich solche Organisationsformen die Zukunft von Gesellschaft unmöglich machen; zum Beispiel angesichts der Klimakrise ein rechtzeitiges Umsteuern blockieren?

Hat die Kraft heutiger Start-Ups etwas gemeinsam mit dem Willen zum Aufbau nach dem Zweiten Weltkrieg? Gibt es einen Langen Marsch durch die Kreativwirtschaft? Welche Rolle hat das Haus der Kunst im 21. Jahrhundert für sich gefunden? Seit wann ist München keine Metropole der Gegenwartskunst mehr, jedoch ein Zentrum global agierender Unternehmen?

Von 1948 bis 1950 renovierten Künstler*innen auf eigene Initiative die Kriegsruine im Alten Botanischen Garten, um dort wieder ihre im Faschismus verfolgte Kunst zeigen zu können. Ideell dem 1931 an dieser Stelle abgebrannten Glaspalast verpflichtet, der Münchens Ruf als Stadt der Kunst und Kultur einst begründete.

Anlässlich des 70. Jubiläums des Kunstpavillons in der Sophienstraße 7a, war ursprünglich eine Ausstellung geplant, welche die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes und die wechselnden Herausforderungen an den mittlerweile ältesten artist-run space Münchens beleuchten und hinterfragen sollte.

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Die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie hatten eine Änderung der Konzeption des Jubiläums zur Folge. Statt der Ausstellung im geschlossenen Raum werden nun die Außenwände bespielt. Dabei liegt die Betonung auf der Wahrnehmung der ursprünglichen Architektur. Die Außenwand des Kunstpavillons wird zur graphischen und konzeptionell-gestalteten Wandzeitung. Auf Postern, die in ihrer Zusammenstellung die Wandzeitung bilden, wird die Geschichte des Pavillons aufgearbeitet und zugänglich gemacht.

Die bis Ende des Jahres geplante Plakatierung der Flächen lenkt so mit Fragen, Statements und Bildern den Blick auf die Vergangenheit des Gebäudes um in der jetzigen Gegenwart über die Zukunft nachzudenken.

Artikel vom 02.06.2020
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