Konsequentes System zum Schutz von Besuchern und Mitarbeitern in Corona-Zeiten

München · Deutsches Museum wieder geöffnet

"So ungestört haben Sie sich wahrscheinlich noch nie unsere Objekte anschauen können“, sagt der Generaldirektor des Deutschen Museums. Mund-Nasen-Schutz ist vorgeschrieben. Foto: dm

"So ungestört haben Sie sich wahrscheinlich noch nie unsere Objekte anschauen können“, sagt der Generaldirektor des Deutschen Museums. Mund-Nasen-Schutz ist vorgeschrieben. Foto: dm

München · Fast zwei Monate war das Deutsche Museum wegen der Corona-Krise geschlossen – nun darf es wieder seine Tore öffnen. Und zwar an allen Standorten: der Museumsinsel, dem Verkehrszentrum und der Flugwerft Schleißheim.

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„Natürlich freuen wir uns sehr, die Besucherinnen und Besucher wieder persönlich hier begrüßen zu können“, sagt Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. „Gleichzeitig haben wir aber ein hohes Maß an Verantwortung für den Schutz vor Covid-19-Infektionen – das hat höchste Priorität.“ Deshalb gelten neue Regeln für den Besuch des Museums. Tickets sind bis auf Weiteres nur online erhältlich. Zunächst werden nur 500 Besucher täglich ins Gebäude gelassen.

50 Quadratmeter Ausstellungsfläche pro Besucher

„Das sind weniger als zehn Prozent unserer bisherigen Einlassgrenze. 500 Besucher auf 25.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche heißt: 50 Quadratmeter Ausstellungsfläche pro Besucher. So ungestört haben Sie sich wahrscheinlich noch nie unsere Objekte anschauen können“, sagt Heckl weiter. Ins Verkehrszentrum dürfen nur 240 Personen pro Tag, in die Flugwerft Schleißheim nur 130. Außerdem müssen die Besucher Masken tragen, die sie zum Selbstkostenpreis im Museum kaufen können, wenn sie keine eigenen mitbringen.

Menschen, die sich krank fühlen oder Kontakt zu Covid-19-Fällen hatte, dürfen das Museum nicht besuchen.

Oberflächen werden noch häufiger gereinigt als normalerweise; wo’s geht, werden Einbahnstraßen in den Ausstellungen angelegt. Selbst bei den engen Gängen im Bergwerk haben die Mitarbeiter Mittel und Wege gefunden, um die Besucher zu vereinzeln. Bestimmte Bildungsangebote, bei denen sich die Beteiligten notwendigerweise nahekommen, wird es in nächster Zeit nicht geben. Als Ersatz für die entfallenden Führungen empfiehlt es sich, die kostenlose App des Deutschen Museums zu nutzen. „Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um Besucher und Mitarbeiter zu schützen“, sagt Dagmar Klauer, die Verantwortliche für den Museumsbetrieb. „Gleichzeitig wollen wir unseren Besuchern in diesen Zeiten aber auch schöne Erlebnisse und Bildung bieten.“

Auch die Bibliothek und das Archiv des Museums werden wieder öffnen – natürlich unter Einhaltung von strengen Hygiene- und Abstandsregeln. Das Deutsche Museum Bonn orientiert sich an den Regeln in Nordrhein-Westfalen und konnte daher schon am 7. Mai öffnen – pünklich zum 95. Geburtstag des Deutschen Museum.

Abgesagt hat das Museum bereits seine Großveranstaltungen – solche sind ja bis August 2020 nicht mehr gestattet. „Das für Ende Juni geplante Fly-In in der Flugwerft Schleißheim haben wir bereits vor mehr als einem Monat abgesagt“, sagt Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. Ebenso abgesagt hat das Museum seinen „Tag der offenen Werkstätten“, bei dem die Besucher Restauratoren und Handwerkern über die Schulter schauen können. „Da ist die Zahl der Besucher zwar von vorneherein begrenzt, aber die Abstandsregeln hätte man in den Werkstatträumen nicht einhalten können“, sagt Heckl.

Menschen, die nicht nach München reisen können, können das Museum zumindest digital besuchen: Mehr als ein Dutzend virtuelle Führungen durch die verschiedenen Ausstellungen des Museums gibt es bereits. Digitale Sammlungen, spannende Geschichten über Entdecker und Erfinder bietet das Museum ebenso an wie virtuelle Museumsrundgänge, Vorträge und Podcasts. Das Museum hat momentan deutlich mehr digitale Besucher als zu normalen Zeiten.

Alle digitalen Angebote des Deutschen Museums findet man unter: www.deutsches-museum.de/digitale_angebote

Corona-Krise wird auf jeden Fall Folgen haben

Die Corona-Krise wird auf jeden Fall Folgen für das Museum haben: „Wir hatten in den Zeiten der Schließung Mindereinnahmen von rund 500 000 Euro pro Monat – und selbst, wenn das Museum wieder geöffnet hat, wird es lange dauern, bis wir wieder die Besucherzahlen von vor der Krise erreichen“, sagt Heckl und ergänzt: „Der gesamte Tourismus fällt ja weg – das Museum wird für einige Zeit vor allem den Münchnerinnen und Münchnern gehören.“ Das Deutsche Museum hatte seine Tore am 14. März 2020 schließen müssen – zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg für mehr als zwei Tage am Stück.

Artikel vom 13.05.2020
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