Damals vor 50 Jahren: Routenplanung des Fackellaufs

Olympiapark · Alle Wege führen nach München

So kennen wir den Olympiapark - doch vor 50 Jahren war er nur ein (voranschreitender) Gedanke. Foto: Daniel Mielcarek

So kennen wir den Olympiapark - doch vor 50 Jahren war er nur ein (voranschreitender) Gedanke. Foto: Daniel Mielcarek

Olympiapark · Alle Wege führten nach München – aber welcher sollte es werden? Für den Olympischen Fackellauf vom Hain in Olympia bis zum Olympiastadion in München hatten die Routenplaner im Organisationskomitee bis zum April 1970 sechs unterschiedliche Strecken quer durch Europa ausgetüftelt, darunter auch mit einigen Etappen durch Staaten des Ostblocks.

Als die NOKs der Sowjetunion, Polens, der Tschechoslowakei und natürlich auch der DDR die Einladung aus München ablehnten, verringerte sich die Zahl an Alternativen. Rumänien dagegen wollte dabei sein, Bulgarien auch, allerdings mit der interessanten Bedingung, dass die Strecke publikumswirksam durch die Touristenorte am Schwarzen Meer führen sollte und nicht durch die Hauptstadt. Im Januar 1971 stand die detaillierte Route dann fest.

Erst vier Wochen vor der Eröffnung entzündet

Aus heutiger Sicht erstaunlich, dass das Feuer nicht schon wie mittlerweile üblich gut vier Monate, sondern erst vier Wochen vor der Eröffnung der Sommerspiele in Olympia entzündet wurde. Am 28. Juli 1972, im Beisein von Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel und 6.000 Gästen. Erster Fackelläufer war der 19-jährige Basketballspieler Ioannis Kirkilessis.

Größere Komplikationen gab es nur am ersten Tag, als die Flamme bei Temperaturen von 46 Grad immer wieder neu entzündet werden musste. Die Route führte zunächst nach Istanbul, von dort nach Burgas und Varna in Bulgarien, über Bukarest und Sibiu in Rumänien nach Belgrad, von dort nach Budapest, Wien, Linz und Salzburg.

Bei Freilassing erreichte die Flamme am 23. August erstmals Deutschland, nach einem erneuten Abstecher über die Olympiastadt Innsbruck kam das Feuer am späten Abend des 24. August am Grenzübergang Scharnitz endgültig im Land des Gastgebers an. Die vorletzte Etappe führte über Garmisch-Partenkirchen, die Olympiastadt von 1936, auf den Münchner Königsplatz, wo je eine Fackel in Richtung Augsburg (Ausrichter der Wettbewerbe im Kanu) und Kiel (Segeln) weitergeschickt wurde. Quizfrage für Experten: Wo verbrachte die Flamme für München ihre letzte Nacht? Richtig, im Maximilianeum. Am 26. August um 16.20 Uhr war die Flamme dann im Olympiastadion, wo Schlussläufer Günter Zahn das Feuer entzündete. Als letzter von 5.917 Fackelträgern nach einer Gesamtstrecke von 5www.olympiapark.de.532 Kilometern. Weitere Infos unter www.olympiapark.de

Artikel vom 11.05.2020
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