Völlig ansteckungsfrei

Grüffelo, Trippel-Trappel & Co.: Lesefüchse lesen ab sofort online

Vor der Schließung der Schulen: Lesefuchs Peter Schönwälder und Rektorin der Nadischule Elke Kandlbinder, in der die Lesefüchse normalerweise vorlesen. Ab sofort aber nur noch online. Foto: Daniel Mielcarek

Vor der Schließung der Schulen: Lesefuchs Peter Schönwälder und Rektorin der Nadischule Elke Kandlbinder, in der die Lesefüchse normalerweise vorlesen. Ab sofort aber nur noch online. Foto: Daniel Mielcarek

München · Schon seit vielen Jahren engagieren sich in München mehr als 300 ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser im gemeinnützigen Verein Lesefüchse e.V., einer der größten Leseinitiativen Deutschlands.

So lesen sie in fast allen Münchner Stadtbibliotheken und in 21 Münchner Grundschulen Kindern im Alter zwischen vier und zehn Jahren spannende Geschichten vor. Doch Corona lässt uns alle zu Hause sitzen. Gut, dass richtige Lesefüchse richtig schlau sind! Denn sie bieten die Vorlesestunden mittlerweile statt "live" eben online an. Jederzeit abrufbar am Computer, am Laptop oder übers Handy und von Lesefüchsen und Lesefüchsinnen daheim aufgenommen. Den Start hat Peter Schönwälder vom Olympiadorf gemacht. Jede Geschichte kann man nun völlig ansteckungsfrei anschauen. So oft man möchte! Und ständig kommen neue hinzu.

Die Geschichte gibt es auf www.meier-pr-test.de

Vor zehn Jahren startete der Verein auch an der Grundschule an der Nadistraße im Olympischen Dorf. Ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser (darunter Studenten, Selbständige, pensionierte Juristen und Ingenieure, aber auch noch aktive Arbeitnehmer) lesen seitdem in kleinen Gruppen im Rahmen einer freiwilligen Lese-AG im Anschluss an den Unterricht Märchen und Geschichten vor und besprechen die Fragen der Kinder. Während die Schulen allerdings noch nicht ihren normalen Betrieb aufgenommen haben, lesen sie nun online vor.

"Ziel der Lesefüchse ist es, die Freude am Lesen und an Büchern zu wecken und den Kindern Kontakt zu Literatur und Wissen zu verschaffen", so Peter Schönwälder, Teamleiter der Lesefüchse im Olydorf. "Durch das Vorlesen werden Eigenschaften wie Geduld, Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit, Sprachkompetenz und Selbstbewusstsein gefördert. Dies erleichtert den Kindern auch das eigene Lernen in der Schule", stellt er fest. Darüber hinaus solle es auch Kindern, denen zu Hause nicht vorgelesen wird, ermöglicht werden, mit Geschichten aufzuwachsen.

Sprachlich und sozial benachteiligte Kinder bekommen so leichteren Zugang zu Bildung und Kultur – was nicht zuletzt ihre Chancengleichheit erhöht. Neben der Erweiterung ihres Sprachschatzes werden den Kindern, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, durch Märchen und Geschichten aus dem deutschsprachigen Raum auch der kulturelle Hintergrund und die Werte unseres Landes vermittelt. Durch Geschichten aus fremden Ländern wiederum lernen Kinder andere Kulturen und Lebensweisen kennen.

"Schon bei der kindlichen Sprachentwicklung spielt Lesen eine wichtige Rolle. Doch es kann noch viel mehr: Es unterhält, es tröstet, es bietet Flucht, es verzaubert und es öffnet Türen in das Reich der Phantasie", sagt Peter Schönwälder. Schön, dass dies in Zeiten von Corona beibehalten werden kann. dm

Die Lesefüchse sind vor allem an Münchner Grundschulen aktiv. Dazu gehören die Grundschulen in/am: Bauhausplatz (Schwabing-Nord), Dachauer Straße (Maxvorstadt), Fritz-Lutz-Straße (Zamdorf), Ichostraße (Obergiesing), Margarethe-Danzi-Straße (Nymphenburg), Pfanzeltplatz (Alt-Perlach) und Nadistraße (Milbertshofen).
Weitere Infos unter www.lesefuechse.org - auch für diejenigen, die Lust haben, wie Peter Schönwälder, Kindern vorzulesen.

Artikel vom 04.05.2020
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