Wirtschaftliche Rahmenbedingungen lassen eine Verlängerung nicht zu

Aus für die HYPO TIROL AlpenVolleys Haching

General Manager Hannes Kronthaler erklärt das Aus für die Hypo AlpenVolleys. Foto: Christian Forcher

General Manager Hannes Kronthaler erklärt das Aus für die Hypo AlpenVolleys. Foto: Christian Forcher

Unterhaching · Nach reiflicher Überlegung haben sich die Verantwortlichen der HYPO TIROL AlpenVolleys Haching entschieden das länderübergreifende Projekt zu beenden und keine Lizenz für die Saison 2020/21 zu beantragen.

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Hannes Kronthaler: „Die Corona Krise ist nicht der einzige Grund für das Ende, hat jedoch schlussendlich trotzdem den Ausschlag gegeben. Mit unseren dritten Plätzen waren wir sportlich höchst erfolgreich, auch wenn wir in dieser Saison noch mehr wollten. Auch unsere Aufmerksamkeit und Akzeptanz bei Fans und Medien war okay und sehr schön zu beobachten. Unsere wirtschaftlichen Ziele haben wir aber nicht erreichen können.“

Mit den zwei Standorten in Innsbruck und in Unterhaching war das Projekt interessant für potenzielle Sponsoren aus Österreich und Deutschland. Der grenzüberschreitende Wirtschaftsraum war das eigentliche Potential für zusätzliche Werbeetats. Die Möglichkeit für Firmen an der Geschichte der AlpenVolleys mitzuschreiben wurde aber zu wenig erkannt. Jetzt muss man sich eingestehen, dass man an dieser Aufgabe gescheitert ist.

Hannes Kronthaler: „Seit Beginn der AlpenVolleys war es das Ziel unser Budget um 30 Prozent auf zwei Millionen Euro zu steigen. Dies ist uns nicht gelungen und aufgrund der Corona Krise ist es unwahrscheinlich, dass wir unser bisheriges Budget halten können. Unter diesen Rahmenbedingungen ist das Risiko zu groß und kann ich als verantwortungsvoller Unternehmer nicht eingehen.“

Am Ende sollte aber auch die Freude über das Erreichte stehen. Die AlpenVolleys waren mit Sicherheit eines der interessantesten und innovativsten Projekte, die es im Volleyballsport je gegeben hat. Auch ist es an der Zeit sich zu bedanken, aber auch bescheiden zu sein. Es gibt sicher schlimmere Schicksale als das Ende der HYPO TIROL AlpenVolleys Haching.

Wie geht es in Deutschland weiter?

Der TSV Unterhaching 1910 e.V., Stammverein und Lizenznehmer der AlpenVolleys, verzichtet auf die Möglichkeit, ohne den Partner aus Österreich eine Mannschaft für die 1. Bundesliga zu melden. „In der aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation ist es für den TSV Unterhaching nicht möglich, eine Mannschaft mit einem Etat für die 1. Bundesliga auszustatten“, sagt Mihai Paduretu, Geschäftsführer der Hachinger.

„Die letzten Spiele in der Bayernwerk Sportarena waren gut besucht und haben uns gezeigt, dass Erstliga-Volleyball in Unterhaching eine Zukunft haben kann. Wir hoffen sehr, dass wir mit unserer jungen Mannschaft aus der 2. Bundesliga aufsteigen können, sobald sich die wirtschaftliche Lage wieder stabilisiert hat.“ Die Lizenz für die 2. Bundesliga werden die Hachinger ungeachtet der Situation weiter halten. Der TSV wird also in der kommenden Saison als erste Mannschaft in der 2. Bundesliga Süd Männer antreten. In welcher Liga das verbleibende Spielrecht angemeldet wird, ist noch nicht entschieden.

Wie geht es in Österreich weiter?

Das HYPO TIROL Volleyballteam in Österreich wird wie bisher weitergeführt und bleibt in seiner jetzigen Form als Verein bestehen. Auch in der Zukunft ist man in allen Nachwuchsklassen engagiert und in der zweiten Österreichischen Bundesliga vertreten. Die Voraussetzungen, sowohl wirtschaftlich als auch sportlich sind für die nächsten drei Jahre gesichert und garantiert. Hannes Kronthaler: „Mit dem Ende der AlpenVolleys ziehe ich mich aus dem Spitzensport zurück und beende meine Tätigkeit als Manager. Dem HYPO Tirol Volleyballteam stehe ich im Hintergrund als Obmann weiter zur Verfügung. Mittelfristig werde ich auch hier meine Funktionen übergeben.“

Auch die Volleyball Bundesliga bringt ihre Enttäuschung über das jähe Aus des Kooperationsprojektes zum Ausdruck. „Wir bedauern den Rückzug der AlpenVolleys Haching. Die Mannschaft war über drei Saisons eine sportliche Bereicherung für die Volleyball Bundesliga und fand über die Zeit auch bei den Fans immer größere Akzeptanz“, sagt VBL-Geschäftsführer Klaus Peter Jung. „Ich möchte mich bei allen Beteiligten, die dieses außergewöhnliche Projekt so erfolgreich gemacht haben, recht herzlich für ihren Einsatz und ihr Engagement bedanken.“

Hannes Kronthaler: „Bedanken möchte ich mich vor allem bei meinen Eltern und Familie. Danke, weil immer und von Anfang an dabei, an unseren Hauptsponsor die HYPO TIROL Bank. Schwer fällt mir der Abschied von meinen langjährigen Weggefährten, meinen Mitarbeiter, Trainern, Spielern, allen Helfern und Fans.

Auch dem TSV Unterhaching, der Volleyballbundesliga und allen Chefs der Männer Clubs gilt mein Dank, dass sie uns unterstützt haben dieses Projekt wahr werden zu lassen.“

Bleibt zum Schluss nur noch zu sagen: „Wir haben Geschichte geschrieben und Ihr wart dabei!“

Artikel vom 21.04.2020
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