Masken genäht statt Marmelade gekocht

Mammalade e.V. engagiert sich weiterhin für seine Mitmenschen

Die Aktion "Masken nähen" wurde von Angelika Krödel maßgeblich betreut. Die Arbeit hierfür ist rein ehrenamtlich. Foto: Privat

Die Aktion "Masken nähen" wurde von Angelika Krödel maßgeblich betreut. Die Arbeit hierfür ist rein ehrenamtlich. Foto: Privat

Neubiberg · Wie berichtet hat der Verein "Mammalade" das Marmeladeeinkochen aufgrund von Corona vorerst eingestellt. Kein Grund aber für die vielen fleißigen Helferinnen die Hände in den Schoss zu legen, ganz im Gegenteil! Statt an den Kochtopf haben sich die Frauen nun an die Nähmaschine gesetzt und Masken genäht.

Zu den Empfängern der fröhlich bunten Mund-Nase-Abdeckungen zählt das Wilhelm-Hoegner-Haus in Neubiberg, die Lebenshilfe in Putzbrunn, das Lore-Malsch-Haus in Riemerling und andere Einrichtungen. "Sogar von Augsburg hatten wir eine Anfrage. Wir haben uns jedoch entschieden, hier vor Ort entsprechende Einrichtungen zu unterstützen", erklärt Helene Nestler, Begründerin von "Mammalade".

Mit der Aktion "Mammalade" unterstützt ein Helferkreis rund um Helene Nestler das Karla 51, eine Obdachlosenunterkunft nur für Frauen im Zentrum von München. "Mammalade" heißt die Marmelade, die nicht nur gut schmeckt, sondern auch Gutes tun hilft. Das Logo ziert eine rundliche, mütterliche Mamma mit einer Bauchlade voller Marmeladengläser. Das Obst, das hierfür verkocht wird stammt aus zahlreichen Supermärkten aus der Region, die beständig für Nachschub sorgen. Gekocht wird die "Mammalade" normalerweise an zwei bis drei Vormittagen im Pfarrzentrum von Neubiberg, derzeit ist das aber leider nicht möglich, bedauert Helene Nestler weiter.

Masken gibt es natürlich auch für die Frauen im Karla 51. Darüber hinaus hat der Verein 60 Ostergeschenke für die Frauen und ebenso Osterüberraschungen für die 15 Kinder, die im Moment dort ansässig sind eingekauft und liebevoll verpackt. Die Organisation dieser Aktion hat in der Hauptsache Angelika Krödel übernommen.

Dreh- und Angelpunkt ist jedoch auch hier die Corneliuskirche in Neubiberg, die täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet ist. "Dort haben wir zwei große Boxen aufgestellt für die Stoffspenden, die zahlreich aus der Bevölkerung abgegeben wurden. Ebenso wurde uns gespendet: Zwirn, Gummi, Bänder und andere Nähutensilien. Hier liegen auch Nähanleitungen aus. Auch tolle, alte Leintücher erhielten wir. Daraus wurden schon ziemlich professionell Masken genäht, mit bunten Bändern dran. Wirklich toll", schwärmt Helene Nestler von dieser Hilfsbereitschaft und weiter: "Inzwischen konnten wir schon Hunderte von diesen Masken ausliefern und wir denken, wir könnten eine Anzahl von 1.000 Stück überschreiten. Beachtlich, was die Frauen hier wieder mal auf den Weg gebracht haben."

Es sind jedoch nicht nur Einköcherinnen. Es haben sich auch viele andere Frauen gemeldet, die jetzt fleißig nähen. So können wir auf die stolze Zahl von 25 Näherinnen zurückgreifen. Eines ist Helene Nestler noch wichtig: "Wir werden diese schönen und sinnvollen Masken nach wie vor nicht verkaufen, sondern verschenken. Dies ist für uns ein selbstverständlicher Akt der Solidarität mit unseren Mitmenschen. Wer uns dafür etwas spenden möchte, kann dies ja gerne tun. Aber es wird bei uns kein Verkauf stattfinden. Das ist uns ganz wichtig."

Wer Interesse hat die Aktion zu unterstützen, kann sich mit Helene Nestler via E-Mail in Verbindung setzen: helene.nestler@mammaladefuerkarla.de hw

Artikel vom 10.04.2020
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