»COVID19 – Unsere Hilfe für Löwen«

Tatkräftige Selbsthilfe aus der Fanszene

Bild: Zusammenhalt in der Krise: Fans und Mitglieder des TSV 1860 München. Foto: Anne Wild

Bild: Zusammenhalt in der Krise: Fans und Mitglieder des TSV 1860 München. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Anhänger des TSV 1860 München aus dem Umfeld des Fanblogs »Löwenmagazin« nutzen seit eineinhalb Wochen ihr Netzwerk, um von der Pandemie betroffenen Sechzgern telefonisch Mut zuzusprechen oder notwendige Erledigungen wie Botengänge oder Einkaufsfahrten zu organisieren. Das Fanprojekt München unterstützt die »COVID19 – Unsere Hilfe für Löwen« genannte Aktion der Weiß-Blauen mit Ressourcen.

Per E-Mail hätten sich bereits mehrere Hilfesuchende gemeldet und man habe in den meisten Fällen unbürokratisch Unterstützung leisten können, berichtet das Fanblog. Auch zahlreiche Telefonate mit bereits Erkrankten oder sich in heimischer Isolation befindlichen Menschen wurden geführt. »Wir helfen mit unserem Netzwerk so gut wir können. Vielleicht fällt es dem einen oder anderen leichter, bei Löwen um Hilfe zu fragen als bei anderen Stellen«, schreiben die Initiatoren und schränken ein: »Was wir natürlich nicht tun: Behörden ersetzen oder gar bei akuten Notfällen helfen. Hierzu gibt es die Notrufzentrale oder die Ansprechpartner bei den jeweils verantwortlichen Ämtern.«

Für dringende Erledigungen im Raum München stellt das Fanprojekt den Anhängern einen Kleinbus und Hilfskräfte zur Verfügung. Unter der E-Mail-Adresse hilfe@loewenmagazin.de können sich Hilfesuchende an die Fans wenden, die darum bitten, die Kontaktmöglichkeit ausschließlich für ernsthafte Hilfsgesuche zu nutzen. »Die Adresse ist NICHT dafür da, Fragen über den aktuellen Sachstand der Dritten Liga zu beantworten.«

Dem Präsidium des TSV 1860 München ist die Einsatzbereitschaft der Fans nicht verborgen geblieben. In einer Mitteilung an die Mitglieder ihres Vereins schreiben Robert Reisinger, Hans Sitzberger und Heinz Schmidt: »Der TSV 1860 München und seine engagierten Vereinsmitglieder stehen für ein solidarisches Miteinander. Die Hilfsangebote der weiß-blauen Fangemeinde für Menschen aus den Risikogruppen machen uns optimistisch, diese Ausnahmesituation nicht nur meistern zu können, sondern als Gemeinschaft sogar gestärkt aus ihr hervorzugehen. Wir sind stolz auf unsere Fans und Mitglieder.«

Mittlerweile organisieren zahlreiche Fußball-Fanszenen in Deutschland von der Bundesliga bis in die Regionalliga Unterstützungsangebote für Betroffene oder rufen zu Blutspenden auf. Die Anhänger des 1. FC Nürnberg kümmern sich beispielsweise um eine vom Club organisierte Einkaufshilfe. Ähnliche Nachbarschaftsprojekte gibt es in anderen Städten. Personal in Krankenhäusern und Supermärkten stößt auf dem Weg zur Arbeit auf aufmunternde Textbanner mit Dankesbotschaften, die von Straßenbrücken und Fassaden wehen. Das Internetportal »Faszination Fankurve« führt eine Übersicht über die Hilfsangebote der verschiedenen Fanszenen unter www.faszination-fankurve.de.

(as)

Artikel vom 23.03.2020
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