Schwaben stellen Trainingsbetrieb komplett ein

Regionalliga: FC Memmingen beendet Saison

Schadensbegrenzung: FC Memmingen. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Nachdem ein Spieler der Regionalliga-Mannschaft des FC Memmingen am Covid-19-Virus erkrankt ist, müssen sich etwa fünfzig Personen aus dem Umfeld des Vereins – darunter der Spielerkader sowie der Trainer- und Betreuerstab – vierzehn Tage lang in häusliche Isolation begeben. Das Präsidium der Schwaben teilte in einem zunächst internen, aber nun veröffentlichten Schreiben mit, in der laufenden Saison den bereits eingestellten Trainingsbetrieb nicht mehr aufnehmen zu wollen.

Es gehe jetzt »nur noch um das wirtschaftliche Überleben« des Vereins. Man habe einschneidende Maßnahmen zur Existenzsicherung ergriffen, heißt es. Neben der ersten Mannschaft in der Regionalliga Bayern unterhält der FC Memmingen eine zweite Mannschaft in der Landesliga. In den Juniorenteams des Vereins spielen rund 300 Kinder und Jugendliche. Man werde, erklärt das Präsidium, gegebenenfalls auch sportliche Abstiege in Kauf nehmen.

Beim Bayerischen Fußballverband (BFV) zeigt man sich überrascht über die Entscheidung des Klubs. Im Freistaat soll zunächst bis zum Ende der Osterferien kein Fußball mehr gespielt werden. Ob die Saison danach wieder aufgenommen werden kann, scheint nach den jüngsten Entwicklungen in Bayern äußerst fraglich. Der BFV will zwei Wochen vor Ablauf der Spielpause den Vereinen mitteilen, wie weiter verfahren wird. Sollten andere Vereine dem Beispiel des FC Memmingen folgen, könnte eine Kettenreaktion entstehen, die den Verband zur vorzeitigen Beendigung der Saison zwingt.

Das bevorstehende Halbfinale im Toto-Pokal zwischen dem FC Memmingen und dem TSV 1860 München würde im Fall eines Nichtantritts vermutlich am grünen Tisch zugunsten des Drittligisten entschieden. Noch wollen die Schwaben aber ihre Pflichtspiele bestreiten.

(as)

Artikel vom 20.03.2020
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