Geflüchtete kochen für ihren Helferkreis

Waldperlach kocht bunt

Die Geflüchteten berichteten bei einem Fest in der Jubilatekirche über ihre Erfolge und verwöhnten die Helfer mit selbstgekochtem Essen. Foto: VA

Die Geflüchteten berichteten bei einem Fest in der Jubilatekirche über ihre Erfolge und verwöhnten die Helfer mit selbstgekochtem Essen. Foto: VA

Waldperlach · Am ersten Sonntag im März konnte die evangelische Jubilategemeinde in Waldperlach ein besonderes Fest feiern: Geflüchtete aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und aus Uganda hatten zu einem „Dankefest“ eingeladen und dafür traditionelle Speisen aus ihren Heimatländern vorbereitet.

Da gab es auch Ungewohntes. Wer kennt schon gekochte Yucapalmenwurzeln (Maniokwurzeln)? Alles war mit viel Liebe und Sorgfalt zubereitet und schmeckte ausgezeichnet.

Zunächst stellten sich die Geflüchteten kurz vor. Die meisten von ihnen sind seit vier Jahren hier. Wie gut sie diese Zeit zum Deutschlernen genutzt haben, zeigte sich besonders in den Gesprächen beim Essen. Während sie sich vor vier Jahren nur mit Gesten verständigen konnten, ist jetzt eine Unterhaltung mit ihnen problemlos möglich. Wenn man bedenkt, dass viele der Geflüchteten vor vier Jahren nur mit minimaler oder gar keiner Schulbildung angekommen sind, kann man diese Lernleistung nur bewundern. Inzwischen haben einige von ihnen einen guten Schulabschluss in der Tasche und stehen im ersten oder zweiten Ausbildungsjahr. Andere besuchen die Integrationsklasse der Berufsschule, um für eine Ausbildung fit zu werden. Wieder andere arbeiten, hauptsächlich im Niedriglohnbereich.

All diese Fortschritte wären nicht möglich gewesen ohne die vielfältige Unterstützung durch die Jubilategemeinde. So war es den Geflüchteten, aber auch den Helfern seit langem ein Bedürfnis, sich bei der Gemeinde zu bedanken, den Dank sichtbar zu machen: mit einer Einladung zum Essen. Denn kochen können die Geflüchteten - in diesem Fall hauptsächlich die Männer - ausgezeichnet. Integration kann nur erfolgreich sein, wenn beide Seiten dazu bereit sind: die Geflüchteten, die in eine völlig fremde Kultur hineingeraten sind, der sie sich anpassen müssen. Ebenso nötig ist Offenheit bei den Menschen, die schon lange hier leben, die Offenheit, Integration zuzulassen und die Fremden mit Freundlichkeit und Wärme bei uns aufzunehmen.

Dass diese Offenheit hier in der Gemeinde lebendig gelebt wird, bewiesen die zahlreich gekommenen Besucher und die heitere, gelöste Stimmung. Ein vorurteilsloses Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft, das ist es, was wir uns für alle Lebensbereiche wünschen. Wer dieses Miteinander unterstützen möchte meldet sich bitte unter der E-Mail: helferkreiswaldperlach@gmail.com

Artikel vom 16.03.2020
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