Einführung der Mobilfunkaktivierten Laienreanimation kann Leben retten

Bei Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde

Erfolg benötigt Zusammenarbeit. Das Projekt Mobilfunkaktivierten Laienreanimation unterstützen Landkreis und Landeshauptstadt München gleichermaßen. Foto: VA

Erfolg benötigt Zusammenarbeit. Das Projekt Mobilfunkaktivierten Laienreanimation unterstützen Landkreis und Landeshauptstadt München gleichermaßen. Foto: VA

München · Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand gilt in Deutschland als eine der häufigsten Todesursachen. Jedes Jahr werden in Deutschland bei über 75.000 Menschen Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet, doch nur 5.000 dieser Personen überleben ohne bleibende Schäden. Die Münchner Rettungsdienste geben jeden Tag alles, damit Betroffene schnell versorgt werden. So dauert es in der Regel nur wenige Minuten, bis sie vor Ort eintreffen.

Ersthelfer in der Nähe werden per App informiert

Um diese Zeitspanne zu überbrücken, werden in München ab 2020 mit der Mobilfunkaktivierten Laienreanimation zusätzlich so genannte Ersthelferinnen und Ersthelfer aktiviert, die sich in der Nähe des Einsatzortes befinden. Sie werden von der Rettungsleitstelle per App informiert und sind geschult, um im Notfall die dringend notwendigen Wiederbelebungsmaßnahmen schnell durchzuführen. Da sie sich in nächster Nähe der Betroffenen befinden, sind sie in kürzester Zeit am Einsatzort und können noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes helfen. Durch den Einsatz der Ersthelferinnen und Ersthelfer vor Ort wird die Versorgung in lebensbedrohlichen Notfällen in München noch weiter verbessert.

„München Rettet Leben“, so anspruchsvoll wie der Titel, ist auch das Projekt“, so der Bürgermeister der Landeshauptstadt München, Manuel Pretzl. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass die Zeit nach einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes verkürzt wird. Deshalb hat der Stadtrat auf Initiative der CSU-Fraktion das Referat für Gesundheit und Umwelt und die Integrierte Leitstelle beauftragt, das Konzept der Mobilfunkaktivierten Laienreanimation zu entwickeln. Außerdem hat der Stadtrat die notwendigen finanziellen Mittel für das Alarmierungssystem und die Betreuung der Ersthelferinnen und Ersthelfer bereitgestellt.“

„Das Angebot wird in Stufen aufgebaut“, erläutert Münchens Gesundheitsreferentin Stephanie Jacobs. „In der ersten Stufe arbeiten wir mit qualifiziertem Personal bzw. Ehrenamtlichen der Rettungsdienstorganisationen. In der zweiten Stufe wird der Personenkreis auf medizinisches Fachpersonal ausgeweitet, und später werden geschulte Laien einbezogen – daher kommt auch der Name des Projekts.

Dieses Konzept hat mein Haus gemeinsam mit der Integrierten Leitstelle, dem Rettungszweckverband und der ärztlichen Leitung Rettungsdienst, dem Arbeitskreis Notfallmedizin und Rettungswesen e.V. und dem Landkreis München entwickelt. Für diesen Einsatz und die gute Kooperation möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“

Enge Zusammenarbeit von Stadt und Land

Landkreis und Landeshauptstadt München arbeiten bei dem Projekt eng zusammen. „Je mehr Zeit bis zum Einsetzen der Wiederbelebung verstreicht, umso niedriger ist die Überlebenswahrscheinlichkeit. Im Landkreis München haben wir durch den Einsatz von First Respondern das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen der Rettungskräfte bereits um zwei bis drei Minuten verkürzt“, so Landrat Christoph Göbel. „Die Mobilfunkaktivierte Laienreanimation verfeinert das Hilfenetz weiter und informiert künftig per App den nächstgelegenen Ersthelfer.

Viele Landkreisbürger arbeiten in der Stadt und umgekehrt – dass Stadt und Landkreis München gemeinsam das System einführen, halte ich daher für besonders wertvoll.“

Artikel vom 16.03.2020
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