Löwen blinzeln mit einem Auge nach oben

Michael Köllners erstaunliche Bilanz

Leistungsexplosion: Stefan Lex. Archivfoto: Anne Wild

Leistungsexplosion: Stefan Lex. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Mit einem Punktschnitt von 1,83 in zwölf Partien (fünf Siege, sieben Unentschieden) führt Trainer Michael Köllner einen mehr als gelungenen Arbeitsnachweis bei den Münchner Löwen. Seit der Oberpfälzer im Amt ist, nimmt die Mannschaft eine sportliche Entwicklung, die ihr keiner ihrer Kritiker noch Ende Oktober letzten Jahres zugetraut hätte. Auch Köllners Vorgänger war der Überzeugung: »Es geht nur um den Klassenerhalt«, und monierte eine fehlende Perspektive.

Theoretisch ist der Abstieg für den TSV 1860 München tatsächlich immer noch möglich – für den sicheren Klassenerhalt fehlen den Löwen sechs Punkte, die aus den verbleibenden elf Saisonspielen geholt werden müssen. An der Lösbarkeit dieser Aufgabe zweifelt vermutlich niemand mehr in Giesing. Aber auch zum Tabellenführer sind es mittlerweile nur mehr fünf Zähler Abstand. Eine Konstellation, die Träume nährt. Wenn am kommenden Samstag um 14 Uhr der Spitzenreiter MSV Duisburg ins Grünwalder Stadion kommt, kämpfen die Löwen nicht nur rechnerisch um den Klassenerhalt, sondern auch um den möglichen Sprung ins Spitzenfeld der Liga.

Ein Garant für den starken Saisonverlauf beim TSV 1860 München ist das Grünwalder Stadion mit seiner stimmungsvollen Kulisse. Im Ranking der heimstärksten Mannschaften stehen die Weiß-Blauen auf Platz zwei. Auswärts waren die Löwen dagegen in der ersten Saisonhälfte als zuverlässiger Punktelieferant bei den Gegnern bekannt. Doch auch diese Statistik hat sich unter Köllner deutlich verbessert. Die letzte Auswärtsniederlage datiert vom Oktober in Rostock (1:2). Seither errangen die Giesinger auf fremden Plätzen vier Siege und drei Unentschieden.

Der Löwen-Trainer war auch mit der abgeklärten Leistung seiner Mannschaft beim Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena zufrieden. Die Thüringer unterlagen Sechzig nach Toren von Timo Gebhart (16. Min.), Efkan Bekiroglu (32. Min.) und Stefan Lex (55. Min.) verdient mit 0:3. Der TSV 1860 blieb zum 14. Mal in Folge ungeschlagen. »Was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten, konnten wir heute umsetzten: konzentriert ins Spiel starten, drei Punkte mitnehmen und zu Null spielen – das ist aufgegangen«, berichtete Köllner.

Stefan Lex, der an allen drei Treffern in Jena beteiligt war, befindet sich aktuell in bestechender Form. Der Mittelfeldspieler zählt ohne Zweifel zu den Profiteuren des Trainerwechsels. Unter Bierofka meist nur auf der Auswechselbank oder auf der ungeliebten Außenbahn eingesetzt, zeigt Lex seine lange vermisste sportliche Qualität. Offen über Aufstiegsambitionen sprechen will aber auch er nicht: »Wir haben einen richtig guten Lauf, trotzdem ist es bis zum Saisonende noch ein weiter Weg. Es ist unwahrscheinlich, dass die Serie immer weitergeht. Wenn wir so konzentriert wie heute über weite Strecken spielen, dann können wir vielleicht irgendwann nach oben sehen.«

(as)

Artikel vom 09.03.2020
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