Städtebaulicher Akzent

SWM bauen Busbetriebshof und Mitarbeiterwohnungen in Moosach

So wird das Hybrid.M am Georg-Brauchle-Ring / Hanauer Straße aussehen. Foto: SWM / JSWD Architekten

So wird das Hybrid.M am Georg-Brauchle-Ring / Hanauer Straße aussehen. Foto: SWM / JSWD Architekten

Moosach · Die Wohungsbauoffensive der Stadtwerke München baut 118 Wohnungen für die Mitarbeiter der SWM an der Hanauer Straße. Zudem setzen sie mit dem Hybrid.M in der Nachbarschaft zu ihrer Zentrale in Moosach einen weiteren städtebaulichen Akzent und schaffen die Grundlage für den Busbetrieb der Zukunft.

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Herzstück ist ein neuer Busbetriebshof: Knapp 200 Busse mit einem wachsenden Anteil an E-Fahrzeugen tragen künftig vom Georg-Brauchle-Ring aus zum zukunftsfähigen und flexiblen Nahverkehr bei.

In den oberen Geschossen der umgebenden Mantelbebauung entstehen moderne, im Sinne "neuer Arbeitswelten" gestaltete Bürostrukturen. Dieser „Mantel“ ist optisch durchlässig und dient sodann als akustische Abschirmung des Betriebshofs. Im Februar wurde hierfür das Richtfest gefeiert. Im Frühjahr 2021 soll der Busbetriebshof in Betrieb gehen.

Jubiläumsjahr der Elektromobilität

Dieses Richtfest passt perfekt ins Jubiläumsjahr der Elektromobilität in München: Vor 125 Jahren fuhr die erste Tram mit elektrischem Antrieb durch die Stadt. Damit es ihr die Busse künftig gleichtun können, entsteht derzeit in Moosach der neue Busbetriebshof der MVG. Die Infrastruktur für den Betrieb von Elektrobussen wird hierbei gleich mitgebaut. Nachdem nun der Rohbau steht, schickte Dieter Reiter den Handwerkern und Architekten einen Gruß zum Richtfest: „Ich danke allen Beteiligten für ihre bisher geleistete Arbeit und wünsche auch weiterhin einen reibungslosen Verlauf des Bauprojekts. Der neue Busbetriebshof ist ein weiterer Schritt zu emissionsfreiem Verkehr in München. Als Treiber der Verkehrswende wollen wir in München den Nahverkehr und die Elektromobilität stärken.“

Fit für die Zukunft

Der Busbetriebshof Moosach ersetzt mit seiner Fertigstellung den 60 Jahre alten Betriebshof an der Hans-Thonauer-Straße in Laim. Am neuen Standort können knapp 200 Busse betriebsbereit gemacht werden. Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden hier künftig tätig sein. Das Gebäude beherbergt auch die Fahrerdisposition und ist der Aus- und Einrückort für knapp 550 Busfahrerinnen und -fahrer. Der zweite Busbetriebshof der MVG liegt an der Truderinger Straße im Südosten Münchens. Er wurde vor wenigen Jahren generalsaniert.

Veit Bodenschatz, MVG-Leiter Geschäftsbereich Bus: „Wir haben zwei Mammutaufgaben vor uns: den massiven Ausbau des Busangebots – und gleichzeitig die Elektrifizierung unserer gesamten Flotte. Der neue Standort in Moosach ist dafür eine gute Basis: Wir errichten hier einen modernen Betriebshof der Zukunft, der optimale Arbeitsprozesse ermöglicht und auf Elektromobilität ausgelegt ist. Schon heute steht fest, dass wir mittelfristig weitere Standorte benötigen, um den Ausbau vorantreiben zu können. Wenn wir die Verkehrswende in München schaffen wollen, müssen wir jetzt beim Bus klotzen. Wir rechnen damit, dass sich die Flotte über die nächsten zehn Jahre verdoppeln wird.“

Der neue Busbetriebshof hat eine Größe von rund 27.000 Quadratmetern. Zur Inbetriebnahme können bis zu 56 E-Busse geladen werden. Der schrittweise Ausbau der Ladeinfrastruktur bis hin zum Vollausbau ist möglich und geplant. Die Zufahrt befindet sich am Georg-Brauchle-Ring. SWM und MVG bekommen noch in diesem Jahr zehn E-Solobusse und sechs E-Gelenkbusse. Bis 2021 wächst die Flotte auf mindestens 26 E-Busse an. Zudem werden immer wieder Testfahrzeuge eingesetzt.

Die SWM errichten den neuen Busbetriebshof als Teil des multifunktionalen Gebäudekomplexes Hybrid.M. Werner Albrecht, SWM Geschäftsführer Personal, Immobilien, Bäder: „Die Stadtwerke München nehmen viel Geld in die Hand für das große Bauprojekt Hybrid.M, das den MVG Busbetriebshof, die Bürobebauung und direkt im Anschluss 118 weitere SWM Werkswohnungen umfasst. Die Planungs- und Baukosten betragen nach jetzigem Stand gut 178 Millionen Euro. Dazu kommen noch Ausbaukosten für Elektromobilität, die der Freistaat Bayern zu einem Großteil fördert. Das Geld ist gut investiert in die Zukunft des Nahverkehrs und die städtebauliche Entwicklung rund um die Stadtwerke-Zentrale.“

40.000 Quadratmeter umfasst das Areal an der Ecke Georg-Brauchle- Ring / Hanauer Straße, die Geschossfläche rund 65.000 Quadratmeter. Die Mantelbebauung schirmt den Busbetriebshof nach außen hin ab. Im Erdgeschoss und im 1. Stock werden Betriebs- und Lagerräume des Betriebshofs eingerichtet. In den darüber liegenden Flächen befinden sich moderne, variable Büros, in denen die Beschäftigten übergreifend zusammenarbeiten können.

Hybrid.M: Busbetriebshof, Bürobebauung & Werkswohnungen

Die sechs Stockwerke hohe Mantelbebauung umschließt den Busbetriebshof winkelförmig hin zum Georg-Brauchle-Ring sowie zur Hanauer Straße. Somit entsteht ein markanter Gebäudekomplex, der das stadträumliche Umfeld aufwertet und zugleich die benachbarte Bebauung von Geräuschen des innen liegenden Busbetriebshof abschirmt. Der Haupteingang befindet sich an der Nordwest-Ecke, am Aufgang des U-Bahnhofs Georg-Brauchle-Ring, der in das neue Gebäude integriert wird.

Das Gebäude wird im zweiten bis fünften Obergeschoss rund 19.000 Quadratmeter vermietbare Bürofläche für 900 Arbeitsplätze beinhalten und ist durch seine Tiefe sowie sein Konstruktionsraster hochflexibel.

Weitere Entwicklung in Moosach

Südlich angrenzend, zwischen Emmy-Noether-Straße und Hanauer Straße, werden in den kommenden Jahren bis zu 630 neue Wohnungen entstehen, dazu eine städtische Grundschule und weitere soziale Einrichtungen sowie Einkaufsmöglichkeiten. Die SWM bauen hier aktuell 118 Werkswohnungen, die bis Ende 2021 fertig gestellt werden sollen.

Dazu planen die SWM rund 200 Wohnungen in zwei weiteren Gebäuden auf den südlich angrenzenden Flurstücken, die spätestens Ende 2025 fertig gestellt werden sollen. Im Auftrag der Landeshauptstadt werden die SWM in einem der beiden Wohngebäude eine städtische Kindertageseinrichtung unterbringen. Auch die Gewofag ist auf dem Gelände aktiv: Sie plant dort Wohnungen und eine Nahversorgungseinrichtung.

Weitere Infos auf www.swm.de

Artikel vom 08.03.2020
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