Nachfragebündelung Photovoltaik hat Trittbrettfahrer

Warnung vor dubiosen Anbietern

Energieberaterin Veronika Preißinger (Mitte) mit Elisabeth Haberthaler und Tobias Sassmann übernehmen die PV-Beratung bei der Energieagentur. Foto: Benjamin Hahn

Energieberaterin Veronika Preißinger (Mitte) mit Elisabeth Haberthaler und Tobias Sassmann übernehmen die PV-Beratung bei der Energieagentur. Foto: Benjamin Hahn

Forstinning/Oberpframmern · Der Anruf kommt aus Berlin. Telefonisch sollen Bürgerinnen und Bürger in Forstinning zu Beratungsterminen rund um Photovoltaik überredet werden. Die angeblichen Auftraggeber: die Energieagentur Ebersberg-München und der Landkreis Ebersberg. Mehrere solcher Anrufe wurden der Energieagentur in den letzten Tagen gemeldet. „Eine glatte Lüge“, sagt Veronika Preißinger von der Energieagentur.

Sie warnt vor den Machenschaften dubioser Anbieter, die den guten Ruf der Energieagentur ausnutzen wollen. „Es war klar, dass unsere Beratungsangebote Trittbrettfahrer auf den Plan rufen würden“, sagt die Energieberaterin. Mit dieser kriminellen Energie sei jedoch nicht zu rechnen gewesen. Und darum geht es: In jeweils einer Gemeinde zeitgleich bietet die Energieagentur die Nachfrage-Bündelung für Photovoltaik an. „Damit wollen wir möglichst vielen Interessierten die Möglichkeit geben, eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach zu installieren“, sagt Veronika Preißinger.

Der Ablauf wird von Anfang bis Ende von der Energieagentur moderiert und begleitet. „Es gibt eine Informationsveranstaltung, wo uns die Bürgerinnen und Bürger persönlich kennenlernen“, sagt die Energieberaterin. Wer nach dem Info-Abend eine Beratung wünscht, der bucht über die Internetseite der Energieagentur einen festen Termin. „Bei unserem Beratungsangebot zur Photovoltaik werden wir sie nicht anrufen und zu Beratungsterminen überreden“, sagt Veronika Preißinger. Und auch der Kontakt zu den Installationsbetrieben läuft zunächst über die Energieagentur Ebersberg-München. „Wir holen für die interessierten Hausbesitzer Angebote bei den Unternehmen der Region ein und stellen diese Angebote in einer Veranstaltung allen Teilnehmern vor“, sagt sie. Dort entscheiden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst, mit welcher Firma sie zusammenarbeiten wollen.

Dubiose Anbieter wollen genau diesen Auswahlprozess umgehen. In Oberpframmern versuchte sich ein Unternehmen als Trittbrettfahrer mit Tür-zu-Tür-Akquise. „In Forstinning erleben wir gerade eine neue, kriminelle Qualität. Dort werden die Bürgerinnen und Bürger glatt angelogen und der Eindruck erweckt, der Anruf geschehe in unserem Namen“, sagt Veronika Preißinger. Doch ausgerechnet in Forstinning hatten die mutmaßlichen Betrüger Pech: Sie riefen aus Versehen genau bei demjenigen an, der mit der Energieagentur wegen der Photovoltaik-Bündelung schon lange in Kontakt stand.

Artikel vom 27.02.2020
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