Ungeschlagen und dennoch unzufrieden

Die Remis-Serie der Münchner Löwen

Reklamation: Löwen beschwören Handspiel. Foto: Anne Wild

Reklamation: Löwen beschwören Handspiel. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Nach Abpfiff der Partie gegen den SV Waldhof Mannheim (1:1) haderten die Akteure des TSV 1860 München mit dem Ergebnis. Wie schon auswärts beim FSV Zwickau verpassten die Weiß-Blauen trotz bester Gelegenheiten einen Sieg. Auch verweigerte das Schiedsrichtergespann den Löwen zum wiederholten Mal einen möglichen Strafstoß.

In Zwickau war dem ballführenden Sascha Mölders bei einem Tritt seines Gegenspielers in die Hacke im Strafraum der Schuh ausgezogen worden. Ehe Schiedsrichter Patrick Kessel die Situation richtig realisierte, hatte er aber schon auf Eckball entschieden – ein Foulelfmeter wäre korrekt gewesen. Im Spiel gegen den SV Waldhof nahm Mannheims Stürmer Kevin Koffi im eigenen Strafraum beim Klärungsversuch die Hand zu Hilfe – auch hier blieb die Pfeife des Unparteiischen Guido Winkmann stumm. Pech für die Löwen.

Michael Köllner war mit der Leistung, die seine Spieler im ausverkauften Grünwalder Stadion vor 15.000 Zuschauern gezeigt hatten, durchaus zufrieden und lobte das »intensive, technisch starke Spiel«. Die Mannschaft habe »defensiv sehr gut gearbeitet, einen guten Ball nach vorne gespielt, gute Lösungen im Spielaufbau gehabt – mit verschiedenen Varianten.«

Die Enttäuschung über das Unentschieden war den Löwen-Trainer dennoch anzumerken: »Wir hatten in Überzahl eine Riesenchance zum 2:0, die wir nicht gut ausspielen. Einen einzigen Konter haben wir zugelassen und den hat Mannheim sehr gut gespielt, nachdem wir am gegnerischen Sechzehner die Situation nicht gut gelöst hatten.« Man könne daran sehen, »dass Mannheim nicht zu Unrecht dort vorne steht, dass sie bei eigenem Ballbesitz auch unter Druck sich mit fußballerischen Mitteln befreien können«. Nachwuchshoffnung Noel Niemann durfte sich über seinen ersten Pflichtspieltreffer als Profispieler freuen. Eine zu kurz abgewehrte Flanke von Marius Wilsch landete beim 20-Jährigen, der das Leder aus zehn Metern ins Netz setzte.

Die verlorenen Punkte will der TSV 1860 München am kommenden Samstag im Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn Sportverein Meppen 1912 holen. Doch auch das Team aus dem Emsland spielt trotz eines vergleichsweise geringen Etats bislang eine starke Saison und hat in Deniz Undav einen der auffälligsten Spieler der gesamten Liga in seinen Reihen. Der 23-Jährige erzielte bislang dreizehn Treffer selbst und bereitete weitere neun Tore vor. Beim TSV 1860 aus Zweitliga-Zeiten gut bekannt ist der ehemalige albanische Nationalspieler Valdet Rama, der jetzt in Meppen seine Brötchen verdient.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) lobt die Niedersachsen regelmäßig für ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Lizenzauflagen und Beanstandungen sind beim Klub aus der nur 35.000 Einwohner zählenden Stadt unbekannt. Meppen profitiert vom Financial-Fairplay-Topf, der vom DFB als Belohnung für gutes Wirtschaften ins Leben gerufen wurde.

Die Löwen sind seit mittlerweile zehn Partien ungeschlagen und stehen in der Rückrundentabelle auf Platz zwei. Zum ersten Abstiegsrang bewahren sich die Weiß-Blauen ein Polster von neun Punkten. Sechs Punkte mehr als der TSV 1860 hat die SpVgg Unterhaching auf dem Konto – die Vorstädter bekleiden den Aufstiegsrelegationsplatz. »Solange wir unsere Spiele nicht gewinnen, brauchen wir nicht auf die Mannschaften vor uns zu schauen. Unentschieden bringen uns nichts. Wir müssen das nächste Woche in Meppen wieder besser machen«, forderte Sechzigs Mittelfeldspieler Stefan Lex.

(as)

Artikel vom 11.02.2020
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...