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Großes Interesse: Bis auf den letzten Platz war der Bürgersaal in Haar belegt
Regional versus Bio in der Landwirtschaft
Großes Interesse bei der Veranstaltung "Regional vs. Bio in der Landwirtschaft" in Haar. Foto: VA
Haar · Unter dieser Überschrift hat der SPD-OV vergangene Woche in den Bürgersaal nach Haar geladen. Das Thema saß: Der Bürgersaal war bis auf den letzten Platz belegt und auf Grund des Andranges mussten noch zusätzliche Sitzgelegenheiten organisiert werden.
Gekommen waren unter anderem Altbürgermeister Helmut Dworzak, Bürgermeisterin Gabriele Müller, zweite Bürgermeisterin Katharina Dworzak und viele Kandidaten von der aktuellen Gemeinderatsliste, aber auch Vertreter anderer Haarer Parteien.
Dr. Alexander Beck - Geschäftsführer der Assiziation ökologischer Lebensmittelproduzenten - schlug in seinem Vortrag einen weiten Bogen: Die Landwirtschaft hat extrem an Effektivität zugelegt und ist heute schon in der Lage, etwa 13 Milliarden Menschen zu ernähren. Hauptproblem ist vor allem, dass die Produkte nicht dort hin geliefert werden, wo der Bedarf am Größten ist, sondern wo "das Geld sitzt".
Wir haben heute etwa 1 Milliarde Menschen auf der Welt die hungern und gleichzeitig die geliche Menge an Menschen, die an den gesundheitlichen Folgen von starkem Übergewicht leiden. Diese Diskrepanzen zu beseitigen ist eine der gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen für die nahe Zukunft.
Darüber hinaus ist der Artenschutz das heikelste Thema, bei dem wir dabei sind zu verlieren. Schon heute sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Es reicht nicht, den Bauern den schwarzen Peter zuzuschieben, Politik und Verbraucher sind in gleichem Maße gefordert.
Roland Habecker, Landwirt in dritter Generation auch mit Feldern in Haar, hat es bei seinem Vortrag verstanden, die Zuhörer mit seinen Detailkenntnissen zu faszinieren: Er erläuterte seine Methoden der Landwirtschaft wie pfluglose Bewirtschaftung, weitestgehenden Verzicht von Spritzmitteln und einem ausgeklügelten System von Saatfolgen, um den Boden fruchtbar zu erhalten. Sein Appell an die Zuhörer war vor allem, sich beim Kauf Gedanken zu machen, woher die Lebensmittel kommen und wie sie produziert worden sind. Ein regionaler Direktverkauf bei einem Landwirt, der sein Handwerk versteht sei manchmal besser als der Kauf von Bioware, bei der Herkunft und Produktion im Dunkeln bleibt und lange Transportwege die Ökobilanz eintrüben.
In der sich anschließenden Diskussion konnten zahlreiche Fragen aus dem Zuschauerraum beantwortet werden. Fazit: Jeder muss sich informieren, was er kauft und wo die Lebensmittel herkommen. Und es ist besser, den Produzenten zu kennen und manchmal auf lange Transportwege zu verzichten. Reguonale Landwirtschaft bedeutet auf zu akzeptieren, dass das Angebot an Lebensmitteln jahreszeitlich bedingt starken Schwankungen unterliegt.
Wir von den Münchner Wochenanzeigern berichten während des gesamten Jahres über alle Aktivitäten in Stadt und Land zum Thema Nachhaltigkeit.
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