Zu viel Schlamm

München · Kleinhesseloher See wird von Bodensatz befreit

Instandsetzungsmaßnahmen am Kleinhesseloher See im Englischen Garten dauern bis Ostern. Foto: Oliver Raupach

Instandsetzungsmaßnahmen am Kleinhesseloher See im Englischen Garten dauern bis Ostern. Foto: Oliver Raupach

München · Im Rahmen von Instandsetzungsmaßnahmen hat die Bayerische Schlösserverwaltung seit November 2019 ökologische und wasserbautechnische Untersuchungen am Kleinhesseloher See im Englischen Garten ausführen lassen. In diesem Zusammenhang war es auch notwendig, das Wasser abzulassen, den See abzufischen und aus Gründen der Verkehrssicherheit einen umlaufenden Zaun aufzustellen.

Die Untersuchungsergebnisse liegen mittlerweile vor und belegen, dass der Kleinhesseloher See in großen Bereichen gereinigt werden muss. Gerade im östlichen Bereich des Sees sowie am südöstlichen Zu- und nördlichen Ablauf weisen die vorhandenen Sedimentablagerungen Dicken von bis zu 75 cm auf. Anfang des 19. Jahrhunderts als künstliches Gewässer angelegt, kann sich der Kleinhesseloher See nicht selbst regulieren, sodass sich die über die Isar eingeschwemmten Sedimentstoffe über die Jahrzehnte am Gewässerboden ablagern und zu einer Verdichtung des Sees führen. Dadurch verschlechtern sich auf Dauer die Lebensbedingungen für die Gewässerflora und -fauna. Dies kann langfristig zu einem Umkippen bzw. einer Verlandung des Sees führen. Aus diesem Grund finden in größeren, aber regelmäßigen Abständen Instandhaltungsmaßnahmen am See statt, zuletzt im Jahr 1986. Ende Januar sollen nun die Arbeiten zur Entschlammung des Kleinhesseloher Sees beginnen. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat dazu den entsprechenden Auftrag ausgeschrieben und an eine qualifizierte Fachfirma vergeben. Wie bei größeren Baumaßnahmen üblich und notwendig, werden die Arbeiten routinemäßig durch einen Kampfmittelräumdienst begleitet. Auch die naturschutzfachlichen Belange werden durch eine ökologische Baubegleitung für das gesamte Projekt sichergestellt.

Ziel ist es, bis Ende März die am stärksten betroffenen Seebereiche vom Sediment zu befreien. Die dabei entnommenen Mengen sollen auf speziellen landwirtschaftlichen Flächen der Region zur Bodenverbesserung aufgebracht werden. Das Sediment, das in mehreren Verfahren als unbedenklich getestet wurde, eignet sich hervorragend als Bodenhilfsstoff für Ackerböden; mit seiner Hilfe können die Böden Wasser und Nährstoffe besser speichern und somit länger an Pflanzen abgeben. Um Ostern soll das Projekt zur Instandhaltung des Kleinhesseloher Sees mit dem Einfüllen des Wassers abgeschlossen werden. Dann erscheint der See den zahlreichen Besuchern des Englischen Gartens wieder im gewohnten Bild und bietet Tieren und Pflanzen durch die neu angelegten Gewässer- und Bodenstrukturen wieder ideale Lebensbedingungen.

Artikel vom 26.01.2020
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