Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte

Dachau · Bayerischer Ministerrat befürwortet Konzept

Im Konzentrationslager Dachau und seinen zahlreichen Außenlagern waren über 200.000 Menschen inhaftiert. Wahrscheinlich um die 41.500 wurden ermordet. Foto: Daniel Mielcarek

Im Konzentrationslager Dachau und seinen zahlreichen Außenlagern waren über 200.000 Menschen inhaftiert. Wahrscheinlich um die 41.500 wurden ermordet. Foto: Daniel Mielcarek

Dachau · Kommt eine umfassende Neugestaltung der KZ- Gedenkstätte Dachau? Auf der letzten Tagesordnung des Bayerischen Ministerrats stand u.a. die Beratung über das vorgelegte Konzept, das im November 2019 auf Vorlage von Stiftungsdirektor Karl Freller im Stiftungsrat eingehend vorgestellt worden war. Im Nachgang der Sitzung verkündete die Bayerische Staatsregierung, dass das ausgearbeitete Konzept auf breite Zustimmung stößt und nun weiterverfolgt werden soll.

An der Schwelle zu einem Zeitalter ohne Zeitzeugen

Die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Dr. Gabriele Hammermann, zeigt sich über diesen Fortschritt erfreut: „Wir haben im vergangenen Jahr intensiv an der Konzeption gearbeitet. An der Schwelle zu einem Zeitalter ohne Zeitzeugen bietet sich nun die historische Chance einen modernen und zukunftsfähigen internationalen Lern- und Gedenkort zu gestalten. Für meine Mitarbeiter und mich ist die Unterstützung durch die Bayerische Staatsregierung zugleich ein Zeichen der Anerkennung für die geleistete Arbeit und Auftrag für die konsequente Weiterentwicklung der Gedenkstätte als zentraler Erinnerungsort an die Opfer des KZ-Systems.“

Die KZ-Gedenkstätte Dachau wurde 1965 auf Betreiben ehemaliger Häftlinge des KZ Dachau eingerichtet. Im Jahr 2003 wurde die heutige Dauerausstellung im ehemaligen Wirtschaftsgebäude eröffnet. Die KZ-Gedenkstätte Dachau ist mit einer jährlichen Besucherzahl von fast 1 Mio. Menschen die meistbesuchte KZ-Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland und steht mit seinem sehr international ausgerichteten Publikum im Fokus der Weltöffentlichkeit. In den vergangenen Jahren konnten bereits zahlreiche Projekte durch die stetige Förderung des Freistaats Bayern sowie der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien realisiert werden: 2009 wurde das Besucherzentrum an der Pater-Roth-Straße eingeweiht, die Erneuerung des Besucherparkplatzes steht vor dem Abschluss und gegenwärtig wird ein neuer Dokumentarfilm für die Dauerausstellung produziert. Das nun vorgelegte Konzept enthält umfassende Überlegungen zur künftigen Nutzung des historischen Gebäudebestandes unter Einbezug bisher nicht genutzter Gebäude. Wegweisende neue Forschungsergebnisse und innovative Strategien der historisch- politischen Bildung kommen dabei zum Tragen.

Größeres gesellschaftliches Spektrum erschließen

Die KZ-Gedenkstätte Dachau schlägt eine funktionale Erweiterung, eine inhaltliche, konzeptionelle und bauliche Neuaufstellung, eine Neukonzeption der Ausstellungsbereiche sowie ein umfangreiches neues Multimediakonzept vor. Dadurch werden heterogene Besuchergruppen angesprochen und ein noch größeres gesellschaftliches Spektrum erschlossen.

Artikel vom 23.01.2020
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