Installation im Ägyptischen Museum in München

Sonderausstellung: "Adam, wo bist du?"

Die Künstlerin Ilana Lewitan hat die Ausstellung "Adam, wo bist du?" im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst konzipiert. Foto: Sharon Bruck

Die Künstlerin Ilana Lewitan hat die Ausstellung "Adam, wo bist du?" im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst konzipiert. Foto: Sharon Bruck

München · Die Künstlerin Ilana Lewitan zeigt im Sonderausstellungsraum des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst die großformatige Installation „Adam, wo bist Du?“ Auf 400 Quadratmetern erkundet Ilana Lewitan in verschiedenen Stationen das Verhältnis von individueller Identität zu Zuschreibungen durch die Umwelt.

Wer bin ich? In welche Schemen ordnet mich meine Umwelt ein? Am Beispiel vornehmlich jüdischer Biografien führt die Installation vor, welche wirkmächtigen, häufig gewalttätigen Potentiale Zuschreibungen von Menschen an Menschen enthalten. Überragt wird die Installation durch ein überdimensionales Objekt der passio, des menschlichen Leidens. So steht im Zentrum der Installation die Frage nach der Menschlichkeit des Menschen: „Adam, wo bist Du?“.

Die Installation gliedert sich in verschiedene Abteilungen, die der Gast durchschreitet. Als Präambel wirkt ein fiktives Verhaftungsprotokoll aus dem Dritten Reich: Verhaftet wurde der Jude Jeshua bzw. Jesus: kein Religionsgründer, kein Schriftgelehrter, geboren in Nazareth, lebt er als Staatenloser in Deutschland, nur ein – Jude. Das Protokoll wirft die Frage auf: Was wäre mit Jesus in Nazideutschland geschehen? Filmische Sequenzen führen von historischen „Zu-Schreibungen“ mit der mechanischen Schreibmaschine in die Gegenwart der digitalen Kommunikationskanäle.

Die Installation greift auch aus dem Sonderausstellungssaal hinaus in die Dauerausstellung des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst. Einzelne Kunstobjekte dringen in die Vitrinen zwischen die altägyptischen Formate ein und treten in Dialog mit der jahrtausendealten Kunst.

Der Eintritt kostet 7 Euro, erm. 5 Euro, sonntags 1 Euro. Geöffnet hat das Museum zu folgenden Zeiten: Dienstag: 10 bis 20 Uhr, Mittwoch bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr, feiertags: 10 bis 18 Uhr, am Montag bleibt das Museum geschlossen.

Artikel vom 20.01.2020
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