Auch in 2020 hat die Gemeinde Grünwald wieder jede Menge vor

Für das Schwimmbad gibt es große Pläne, es soll in diesem Jahr um ein Lehrbecken erweitert werden. Foto li.: Bürgermeister Jan Neusiedl zieht positive Bilanz unter das Jahr 2019. In 2020 warten wieder viele Aufgaben auf die Gemeinde. F: hw/Karl Kramer

Grünwald · Ein spannendes und ereignisreiches Jahr liegt hinter der Gemeinde Grünwald, ein nicht minder spannendes liegt noch vor der Gemeinde. So wurde im vergangenen Jahr viel für die Umwelt getan, verriet Bürgermeister Jan Neusiedl im Interview.

Unter anderem wurden 15 MVG-Radstationen in Grünwald installiert. Damit gehört Grünwald zu den 21 der insgesamt 29 Landkreisgemeinden mit MVG-Radstationen. Zu finden sind sie unter anderem im Freizeitpark (an der Dr. Max-Straße), in Wörnbrunn (Wörnbrunner Straße) vor dem Wildparkgehege und am Haus der Begegnung (Tobrukstraße). Abgegeben werden können die Räder sowohl an jeder MVG-Radstation im Landkreis als auch an den zahlreichen MVG-Radstationen in der Stadt München.

Das war aber längst noch nicht alles, was die Gemeinde für eine verbesserte Umweltpolitik getan hat. Weiter wurden öffentliche Grünflächen in naturnahe, insektenfreundliche Blumenwiesen umgewandelt. Bereits geschehen sind diese Arbeiten beispielsweise auf der "Oberen Eierwiese" oder aber an der Streuobstwiese an der Kaiser-Ludwig-Straße. "Die Resonanz war bislang meistens sehr positiv, auch wenn man manchmal ein wenig Geduld mitbringen musste, bis man von den blühenden Wiesen auch etwas gesehen hat", berichtet Bürgermeister Jan Neusiedl. Hier will man in diesem Jahr weiter machen und weitere geeignete öffentliche Grünflächen umwandeln, so dass Biene und Co hier wieder ausreichend Nahrung finden. Auch die Arbeit der Erdwärme Grünwald geht weiter.

Mittlerweile sind bereits über 1.200 Gebäude an die CO2-neutrale Erdwärme angeschlossen, verrät das Grünwalder Gemeindeoberhaupt. Darüber hinaus beziehen auch zahlreiche Firmen wie die Bavaria Film oder die Schlosspassage ihre Wärme über die Geothermie. Gemeinsam mit den Stadtwerken München will man die Förderung der Geothermie im südlichen Landkreis auch weiter vorantreiben, erklärt Jan Neusiedl weiter. Ein weiterer wichtiger Posten ist auch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. "Leider ist es sehr schwer hier geeignete Firmen zu finden, sonst wären wir bei der Umstellung schon weiter", bedauert der Rathauschef. Die vorhandenen 2.052 Brennstellen sind bereits zu 42 Prozent umgestellt. Weitere 15 Prozent sind bereits bei den Bayernwerken beauftragt. Im Zuge der Umstellungen werden zudem die Straßenlampen mit eigenen Zählern versehen und die Kabel erneuert.

Durch diese Maßnahmen konnten allein im Jahr 2018 über 35.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden. "In diesem Jahr gehen die Arbeiten weiter", so Neusiedl. Ebenfalls weiter gehen die Straßenarbeiten, bei den der herkömmliche Asphalt durch Flüsterasphalt ersetzt wird. "Eine deutliche Verbesserung der Lärmbelästigung konnte in den bereits fertig gestellten Straßen erreicht werden", freute sich der Bürgermeister. In diesem Jahr sollen weitere Abschnitte der Südlichen Münchner Straße umgebaut werden, natürlich in Absprache mit dem Straßenbauamt und wenn möglich immer in den Ferienzeiten. Weiter gehen die Planungen auch bei der Installierung einer möglichen Fußgängerbrücke über das Isarthal nach Pullach. "Wir sind allerdings noch in einem sehr frühen Stadium der Planungen, geklärt werden muss, wo eine solche Fußgängerbrücke sinnvoll sein könnte und wo sie überhaupt aus bautechnischer Sicht möglich wäre", betont Neusiedl weiter. Ebenfalls geprüft wird die Installation einer Schwebebahn über die Isar hin nach Pullach. "Es ist wichtig für die Gemeinde, den Verkehr, so weit wie möglich, zu reduzieren", betont Neusiedl. "Viel hat die Gemeinde hier schon unternommen, denkt man an das Anrufsammeltaxi oder den Nachtbus", betont der Rathauschef.

Investiert hat die Gemeinde auch in den kommunalen Wohnungsbau. So wurden elf Wohnungen Auf der Eierwiese gebaut, fünf weitere wurden an der Südlichen Münchner Straße 18 soeben fertig gestellt und fünf weitere wurden in der Wilhelm-Keim-Straße beschlossen. Diese sollten, wenn alles gut geht, bis Ende 2020 bezugsfertig sein. Ein großes Vorhaben ist auch der Ausbau des Schwimmbades, das um ein Lehrbecken erweitert werden soll. Die Auswahl der Architekten ist bereits getroffen, diese werden im Frühjahr dem Gemeinderat ihre Planungen für den Anbau vorstellen. "Schwimmkurse aller Arten sind in Grünwald sehr beliebt, mit dem Bau des Lehrbeckens wollen wir der Nachfrage gerecht werden und das Schwimmerbecken wieder voll und ganz den Schwimmern zur Verfügung stellen", erklärt Grünwalds Rathauschef. Das Becken wird 16 Meter lang und zehn Meter breit sein. Soweit wie möglich, sollen die Arbeiten bei laufendem Betrieb durchgeführt und die Schließungszeit so kurz wie möglich gehalten werden. Wann das sein wird, könne man aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, so Neusiedl.

Außerdem steht der Gemeinde in diesem Jahr auch ein besonders erfreuliches Ereignis ins Haus. "Der erste Abiturjahrgang unseres Gymnasiums feiert in diesem Jahr sein Abitur", freut sich Jan Neusiedl. hw

Artikel vom 15.01.2020
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