Gelebte Gleichstellung

Stadt München mit „Gender Award" ausgezeichnet

V.l.: Nicole Lassal, Gleichstellungsbeauftragte Münchens, und Stadträtin Ulrike Grimm nahmen den "Gender Award" von Familienministerin Franziska Giffey entgegen. Die Laudatio hielt Maria Unger, Altbürgermeisterin von Gütersloh. F: Sandra Kühnapfel

V.l.: Nicole Lassal, Gleichstellungsbeauftragte Münchens, und Stadträtin Ulrike Grimm nahmen den "Gender Award" von Familienministerin Franziska Giffey entgegen. Die Laudatio hielt Maria Unger, Altbürgermeisterin von Gütersloh. F: Sandra Kühnapfel

München · Für ihre herausragende strategische Arbeit zur Gleichstellung von Frauen und Männern ist die Stadt München mit dem ersten Preis des „Gender Award – Kommune mit Zukunft 2019“ ausgezeichnet worden.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt München, Nicole Lassal, nahm den Preis in Berlin in Anwesenheit von Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, zusammen mit Ulrike Grimm (CSU-Fraktion), stellvertretende Vorsitzende der Stadtratskommisssion zur Gleichstellung von Frauen, entgegen. Auf den Plätzen zwei und drei hinter München folgen die Städte Bochum und Brühl.

Die Stadt München habe mit ihrer Bewerbung ein Bild ihrer Gleichstellungsarbeit entworfen, anhand dessen man konkret sehen könne, wie die einzelnen Themen der Gleichstellungsarbeit in der Verwaltung strukturell verankert seien und wie durchdacht die Arbeit aufeinander aufbaue, betonte die Jury.

In der Begründung wurde besonders hervorgehoben, dass die Gleichstellungsstelle für Frauen bei allen städtischen Vorhaben die qualitativen und quantitativen Auswirkungen auf Frauen und Männer, Mädchen und Jungen prüfe, um Benachteiligungen zu vermeiden. Mit einem Monitoring werde der Stand der Gleichstellung analysiert, aufgedeckte Lücken würden gezielt bearbeitet.

„Die Rolle der Gleichstellungsstelle für Frauen hat sich von der Funktion einer Reformagentur zur zentralen Steuerungsinstanz gewandelt.“

Dieses Zitat aus der Bewerbung bringt die strategische Ausrichtung auf den Punkt. Weitere Pluspunkte waren Stadtratsentscheidungen wie die freiwillige Geschlechterquote bei der Besetzung von Gremien mit Stadtratsmitgliedern und das Verbot sexistischer Werbung auf allen städtischen Werbeanlagen. Aber auch all die „kleinteilige“ Arbeit vor Ort wie die gendergerechte Planung von Spiel- und Sportplätzen und die Installierung von Mädchen- und Jungenbeauftragten an allen städtischen Schulen gefiel der Jury. „Ich bin sehr stolz, diesen Preis entgegennehmen zu können", betonte Nicole Lassal. "Er würdigt sowohl unsere Arbeit als auch die politische Unterstützung, die uns dabei zuteil wurde.“

"Die Stadt München hat sich bereits 1985 mit der Entscheidung, eine Gleichstellungsstelle für Frauen einzurichten, als wegweisende Kommune in Sachen Geschlechtergerechtigkeit profiliert", kommentierte Oberbürgermeister Dieter Reiter: "Mit viel Engagement und großer Hartnäckigkeit haben wir über all die Jahre unser Ziel verfolgt. Der Award zeigt, dass die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit für die Landeshauptstadt München keine hohle Phrase, sondern tägliche Verpflichtung für die Verwaltung ist.“

Auch Bürgermeisterin Christine Strobl war voll des Lobes: „Ich war lange Jahre Vorsitzende der Stadtratskommission zur Gleichstellung von Frauen. Ich freue mich sehr, dass viele Themen, die wir damals angestoßen haben, heute ihre Früchte tragen.“

Ausgelobt wird der „Gender Award – Kommune mit Zukunft“ alle zwei Jahre von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen in Deutschland. Die BAG vertritt 1.900 kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Der Preis wurde 2016 zum ersten Mal verliehen.

Er würdigt die strategischen Konzepte von Kommunen für Geschlechter-Gleichstellung. Gesucht werden Kommunen, die eine besonders kreative und vorbildliche Gleichstellungsarbeit vor Ort umsetzen, Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern aufspüren und dauerhaft beseitigen.

Artikel vom 10.01.2020
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