Spannende Zeiten stehen an

Thomas Kauer im Gespräch mit dem Münchner Wochenanzeiger

Thomas Kauer, Vorsitzender des Bezirksausschusses 16 im Gespräch mit dem Münchner Wochenanzeiger. Foto: Archiv

Thomas Kauer, Vorsitzender des Bezirksausschusses 16 im Gespräch mit dem Münchner Wochenanzeiger. Foto: Archiv

Neuperlach · Das alte, auch in den Stadtteilen höchst ereignisreiche Jahr 2019 ist vorbei. Uninteressanter dürfte auch das neue Jahr 2020 gerade auch mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen im März kaum werden. Der Münchner Wochenanzeiger hat sich deshalb mit einem profunden Kenner des einwohnerstärksten Münchner Stadtteils Ramersdorf-Perlach unterhalten.

Der CSU-Politiker Thomas Kauer steht dem Bezirksausschuss 16 Ramersdorf-Perlach seit sechs Jahren mit viel Herzblut vor.

Münchner Wochenanzeiger: Welche wesentlichen lokalpolitischen Entscheidungen stehen mit Blick auf den Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach im kommenden Jahr an?

Thomas Kauer: Die wichtigste Entscheidung treffen die Wählerinnen und Wähler am 15. März 2020 bei der Kommunalwahl selbst: Jenseits davon werden wir bei großen Bauprojekten in die nächsten Verfahrensschritte eintreten. Ich denke an den U-Bahnbetriebshof in Neuperlach Süd, das Trambahndepot in Ramersdorf, die Bebauung des Siemens-Parkplatzes in Neuperlach.
Erfreulich: Die Quarantänezone in Waldperlach, die wegen des Asiatischen Laubholzbockkäfers eingerichtet wurde, wird hoffentlich aufgehoben. Und, das Stadtsanierungsprogramm für Neuperlach wird langsam Fahrt aufnehmen. Auch die Planungen zum Ortskern Ramersdorf gehen weiter.

Bei welchen Themen gibt es einen Dissens zwischen Stadt und Stadtteil? Und wie wäre dieser aufzulösen?

Thomas Kauer: Dissens gibt es vielfach. Im Rathaus kennt man oft die Belange von vor Ort nicht. Ich bin überzeugt: Wir brauchen mehr Entscheidungskompetenzen vor Ort angesichts des Wachstums von München. München bräuchte eine mutige Verwaltungsreform mit echten Stadtteilparlamenten – das wäre ein großer Schritt in die Zukunft.

Welche Themen im Stadtteil werden 2020 nach Ihrer Einschätzung noch herausstechen?

Thomas Kauer: Alles, was mit Infrastruktur zu tun hat. Wir müssen schauen, dass die Versorgung dem Bauboom und Zuzug Schritt hält. Das gilt für die Schulversorgung, die Verfügbarkeit von Sportflächen, die Kapazitäten der Verkehrsmittel. Die Bürgerinnen und Bürger fragen doch mittlerweile zu Recht, was sie eigentlich vom Wachstum Münchens haben. Teilhabe am Erfolg statt Ächzen unter den Folgen – das muss die Antwort sein. Wir brauchen zusätzliche Schulen, mehr Kultureinrichtungen, ein Bürgerhaus in Ramersdorf, Treffpunkte für Jugendliche und so weiter.

Wie sieht Ihre ganz persönliche Draufsicht mit Blickrichtung 2020 aus: Was haben Sie sich mit Fokus auf den Stadtteil vorgenommen?

Thomas Kauer: Ich will die Position des Bezirksausschusses gegenüber der Stadt noch mehr stärken. Großstadt in der Großstadt zu sein, muss auch heißen, auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden. Darüber hinaus kann der Bezirksausschuss aus meiner Sicht noch mehr gesellschaftlich wirken. Ich denke beispielweise an Diskussionen oder Veranstaltungen. Da kann man sicher auch das Stadtbezirksbudget noch besser nutzen.

Rückblick auf 2019. Mit welchen Entwicklungen im Stadtteil sind Sie besonders zufrieden. Was bereitet Kopfzerbrechen und warum?

Thomas Kauer: Besonders gerne erinnere ich mich an das Neuperlacher Sommerfest, das seit dem Stadtteilgeburtstag 2017 eine super Entwicklung genommen hat. Gleiches gilt für das Projekt „Waldperlach gestalten“, in dem verschiedene Vereine organisiert sind. Mich freut auch, dass die Bürgerinnen und Bürger uns als Bezirksausschuss hohes Vertrauen entgegenbringen.
Ein Dauerärgernis bleibt das Bürger- und Kulturhaus am Hanns-Seidel-Platz. Und, ich sehe mit Sorge, dass in München eine gemeinsame Vorstellung fehlt, wohin sich die Stadt entwickeln soll. Momentan läuft es doch so, dass es in vielen Fragen schnell eine Lagerbildung gibt: Verkehr, Bauen, Nutzung von Freiflächen, die Liste lässt sich beliebig verlängern. Da müssen wir alle unseren Beitrag leisten.

Ihre persönliche Schlussbemerkung – Wie lautet das Fazit des Stadtteilbürgermeisters?

Thomas Kauer: Ich durfte dem Bezirksausschuss jetzt sechs Jahre vorstehen, die Zeit war unglaublich spannend und ist wie im Flug vergangen. Meine Überzeugung ist: Ramersdorf-Perlach ist nicht nur der größte Stadtbezirk, sondern auch der vielfältigste und schönste. Die nächsten Jahre werden spannend – ich freu mich drauf.

RedHe

Artikel vom 09.01.2020
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