Vorfall am Hauptbahnhof

München · Beamte tätlich angegriffen und leicht verletzt

Bei einer Kontrolle wurden am Montag Polizeibeamte angegriffen und dabei leicht verletzt. Foto: Bundespolizei

Bei einer Kontrolle wurden am Montag Polizeibeamte angegriffen und dabei leicht verletzt. Foto: Bundespolizei

München · Zwei Männer im Alter von 29 und 20 Jahren, nach denen gefahndet worden war, wurden von Bundespolizisten am Montagabend (6. Januar) im Hauptbahnhof München festgenommen und werden, u.a. wegen Tätlichen Angriffs und Widerstandes gegen Vollzugsbeamte sowie ausländerrechtlichen Delikten dem Haftrichter vorgeführt.

Der Zugbegleiter des EC86 (Verona-München) informierte die Bundespolizei über zwei im Zug schlafende Personen ohne erforderlichen Fahrschein. Am Hauptbahnhof in München weckten die Beamten gegen 20:30 Uhr einen 29-jährigen Nigerianer und einen 20-jährigen Iraker. Beide waren nur schwer aufzuwecken und danach gegenüber den Bundespolizisten sofort äußerst aggressiv.

Beim Verlassen des Wagen 258 griff der Nigerianer die Beamten tätlich an und schlug am Bahnsteig mit Fäusten nach diesen. Dabei traf er einen 20-Jährigen im Gesicht; der Beamte erlitt jedoch keine sichtbaren Verletzungen. Im weiteren Verlauf leistete auch der 20-jährige Iraker Widerstand. Erst hinzukommenden Einsatzkräften gelang es die Situation unter Kontrolle zu bringen und beide zur Dienststelle zu transportieren. Auch in den Gewahrsamsräumen waren beide nicht zu beruhigen. Bei weiteren Angriffen gegen Beamte zerriss das Hemd eines Beamten.

Bei den anschließenden Identitätsfeststellungen förderte ein Datenabgleich zu Tage, dass französische Behörden wegen unerlaubtem Aufenthalt im Schengengebiet nach dem 29-Jährigen fahndeten und ihm die Einreise zu verweigern sei. Bei dem 20-jährigen Iraker konnte eine Ausschreibung zur Festnahme wegen Zurückschiebung sowie wegen Diebstahls festgestellt werden.

Beide verweigerten einen freiwilligen Atemalkoholtest. Nachdem keiner über keinen festen Wohnsitz im Bundesgebiet verfügt, ordnete die Staatsanwaltschaft für den heutigen Tag die Vorführung beim Haftrichter an. Gegen die beiden wird nun von der Bundespolizei wegen Tätlichen Angriffs sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Erschleichen von Leistungen und Sachbeschädigung ermittelt.

Der Sachverhalt war aufgrund stark frequentierten Bahnsteiges öffentlichkeitswirksam. Der 29-jährige Nigerianer war im August 2015 erstmalig in das Bundesgebiet eingereist. Der Asylbewerber hatte eine bis Ende November 2019 gültige Duldung. Der 20-jährige Iraker war vor gut einem Jahr erstmalig ins Bundesgebiet eingereist. Er besaß eine bis Juni letzten Jahres gültige Duldung. Gegen ihn war die Abschiebung angeordnet worden.

Artikel vom 07.01.2020
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