Grüne, Rosa Liste und FDP im Stadtrat unterstützen Brandbrief der Eltern

Wohin mit der Kindervilla am Gasteig?

Die Städtische Kinderkrippe in der Kellerstraße ist in der ehemaligen Feuerwache 5 untergebracht. Die denkmalgeschützte Villa liegt direkt am Gasteig. Foto: Rufus46, CC BY-SA 3.0

Die Städtische Kinderkrippe in der Kellerstraße ist in der ehemaligen Feuerwache 5 untergebracht. Die denkmalgeschützte Villa liegt direkt am Gasteig. Foto: Rufus46, CC BY-SA 3.0

Haidhausen · Die Stadtratsfraktionen Die Grünen/Rosa Liste und FDP setzen sich für die Rettung der Kindervilla am Gasteig ein. In Anträgen fordern sie das Referat für Bildung und Sport und das Kommunalreferat auf, für die städtische Kindertagesstätte in der Kellerstraße 8 – die sogenannte "Kindervilla am Gasteig" –; unverzüglich nach einem Interimsquartier zu suchen.

Durch die geplante Sanierung des Gasteigs muss das Haus für Kinder aus der Villa an der Kellerstraße ausziehen. Die Suche der Verwaltung nach einem geeigneten Ausweichquartier für die Bauzeit brachte bisher allerdings kein Ergebnis.

Der Elternbeirat der Kindervilla hat sich daher mit einem Brandbrief, der auch dem Haidhausener Anzeiger vorliegt, an Oberbürgermeister Dieter Reiter und die Stadtratsfraktionen gewandt. "Uns ist bewusst, dass der Umbau des Gasteigs viel Lärm, Staub und schlechte Luft mit sich bringt und das Areal dann keine gute Bildungsumgebung mehr für unsere Kinder bietet", heißt es darin. Doch auch das Unverständnis über die erfolglose Suche nach einem Ausweichquartier kommt zum Ausdruck: "Auf Anfrage der Elternvertreter wurde in einem weiteren Termin von den geprüften Möglichkeiten berichtet, die jedoch alle aus diversen Gründen ausscheiden. Das nüchterne Fazit Ihrer Verwaltung war daher, dass sie selbstverständlich weitersuchen würde, jedoch kaum Erfolgschancen auf eine Erhaltung der Einrichtung im Ganzen sehe."

Sollte kein Interimsstandort gefunden werden, hätte dies ab dem Frühjahr 2021 die Aufteilung dieser Einrichtung, einen Aufnahmestopp für die Kinder und die Zerschlagung eines bewährten Teams zur Folge, führen die Eltern aus. Die Kinder würden bei einer Schließung ihre wichtigsten Bezugspersonen außerhalb der Familien sowie ihre besten Freunde verlieren ‒ und müssten sich zudem in neuen Einrichtungen neu eingewöhnen.

"Schlechtes Licht auf Liegenschaftspolitik"

Bereits im Januar 2018 hatte der Stadtrat dem Referat für Bildung und Sport den Auftrag erteilt, für die Kita neue Räumlichkeiten zur Zwischennutzung während der Baustellenzeit zu suchen. "Gerade vor dem Hintergrund, dass die Verwaltung Flächen in der Größe von lediglich rund 580 Quadratmetern in einem Umkreis von 30 Minuten rund um den Gasteig sucht, ist es nicht nachvollziehbar, dass bisher kein Alternativstandort gefunden wurde", heißt es in dem Antrag von Die Grünen/Rosa Liste: "Sollte es nicht möglich sein, in innerstädtischer Lage für ein solches Projekt Platz zu finden, würde dies ein schlechtes Licht auf die städtische Liegenschaftspolitik werfen." Denn bei der aktuellen Mangelversorgung mit Kita-Plätzen sei es unbedingt erforderlich, nicht nur neue Plätze zu schaffen, sondern auch alle bestehenden Plätze zu erhalten.

Artikel vom 22.12.2019
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