Fördermittel für Wärme 4.0 bewilligt

Ausbau des kommunalen Wärmeversorgungsnetzes in Markt Schwaben

Die regenerative Wärmeversorgung in Markt Schwaben soll gezielt ausgebaut werden. Foto: Anne Wild

Die regenerative Wärmeversorgung in Markt Schwaben soll gezielt ausgebaut werden. Foto: Anne Wild

Markt Schwaben · Das Kommunalunternehmen Markt Schwaben (KUMS) geht den Ausbau des kommunalen Wärmeversorgungsnetzes mit regenerativen Energiequellen an. Im Sommer wurde der Antrag auf eine 50 prozentige Förderung für die erforderliche Machbarkeitsstudie der bisher angedachten Wärmekonzepte gestellt. Jetzt liegt die Bewilligung dafür vor.

Eine deutliche Steigerung der abzugebenden Wärmemenge plant das KUMS in Markt Schwaben für öffentliche, gewerbliche und private Gebäude. Der KUMS-Vorstand Bernhard Wagner erhält vermehrt Anfragen zum Hausanschluss, seitdem die CO2-Steuer ins Gespräch gekommen sei und der im Sommer auf Bundesebene beschlossene Klimapakt dem Einsatz von Ölheizungen ein definiertes Ende setze. Begrüßenswert sei, dass deutlicher ein Umdenken bei der Generierung von Raumwärme und Heißwasser eintrete.

Aber auch das KUMS muss nun nächste Schritte einleiten – nicht nur bei den Wärmemengen, sondern auch, wie sie entstehen. Derzeit erzeugt ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) beim KUMS zunächst Strom, der an den Stromdirektvermarkter REGE (Regenerative Energie Ebersberg eG, das virtuelle Kraftwerk des Landkreises) abgetreten wird. Seit Inbetriebnahme im Herbst 2017 wurden 5 Mio. KIlowattstunden Strom erzeugt, der via der REGE hunderte von Haushalten mit Elektrizität versorgt. Die im BKHW entstehende Abwärme wird dem Wärmenetz zugeführt. Durch diese zweifache Nutzung des Erdgases als Primärenergie liegt der Primärenergiefaktor bei 0,43. Dieser soll nun weiter optimiert werden, indem beim Ausbau regenerative Energiequellen einbezogen werden und soweit es sich langfristig wirtschaftlich trägt.

Mindestens 30 Prozent des Wärmebedarfs muss mit regenerativen Energiekapazitäten erzielt werden. Die Wärmekonzepte 4.0 sehen dafür sowohl Solarthermieanlagen und über Photovoltaikanlagen betriebene Wärmepumpen wie auch die anvisierte Kooperation mit dem Bayernwerk Natur, das schon nördlich der Bahnlinie die Wärmeversorgung über zwei Hackschnitzelwerke generiert. Die Heizwerke sollen miteinander verbunden werden, so dass alle gegenseitig davon profitieren. Dazu Bernhard Wagner optimistisch: „Im Sommer könnte dann die Wärmeversorgung rein regenerativ erfolgen – in ganz Markt Schwaben. Wir haben schon direkt die nächsten Schritte eingeleitet, wo nun der Förderantrag bewilligt vorliegt.“

Im Bereich der Karlsbaderstraße, wo neue Anschlussanfragen vorliegen, hat das KUMS gerade die Anwohner bzw. Hauseigentümer um Antworten zu einer Umfrage gebeten, um die Dimensionierung der Wärmeleitungen passgenau planen zu können und die Wirtschaftlichkeit abzusichern. Gefragt wird, ob kurz, mittel- oder langfristig der Umstieg auf das kommunale Wärmenetz in Betracht kommt oder gar nicht. Dazu Wagner: „Wir sind auch offen, über Sonderlösungen nachzudenken, um beispielsweise mehrere Reihenhäuser über einen gemeinschaftlichen Anschluss zu versorgen. Nachbarschaftliches Denken und Handeln kann hier zu neuen Varianten führen.“

Artikel vom 19.12.2019
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