Pelzige Glücksbringer

D' Boach-Peachtn treiben wieder ihr schaurig-schönes Unwesen

D' Boach-Peachtn sind ab dem 27. Dezember wieder unterwegs im Hachinger Tal. Angst braucht man aber vor den gruseligen Gesellen keine haben. Foto: VA

D' Boach-Peachtn sind ab dem 27. Dezember wieder unterwegs im Hachinger Tal. Angst braucht man aber vor den gruseligen Gesellen keine haben. Foto: VA

Hachinger Tal · Wenn d` Boach-Peachtn zwischen Jahresende und Heilig Drei Könige wieder im Hachinger Tal ihr freundliches „Unwesen“ treiben, weiß man, dass die Zeit der so genannten Raunächte gekommen ist. In dieser Zeit, so glaubte man früher, trieben böse Geister und ruhelose Seelen des Nächtens ihr Unwesen.

Um sich vor den bösen Geistern zu schützen, erfanden die Menschen die Perchten, auf bayerisch „Peachtn“. „Der ursprünglich heidnische Sinn der teufelsartigen Schreckgestalten, die von der Wintersonnenwende bis zum Ende der Raunächte mit Glockenlärm die Gehöfte der Umgebung besuchten, war es, den Winter samt seinen dämonischen Mächten auszutreiben, Fruchtbarkeit, Glück und Segen zu bringen und dadurch Haus und Hof im kommenden Jahr vor Unglück zu bewahren“, erklärt einer Boach-Peachtn, die nun schon im dreizehnten Jahr dafür sorgen, dass die Besucher „runter von der Couch und raus auf die Straße“ kommen.

Das Ziel der Gruppe, die sich ständig im Wachsen befindet, war es allerdings weniger böse Geister zu vertreiben, als vielmehr die Leute auf die Straße zu locken. „Gerade im Winter sitzen viele abends einfach nur noch vor dem Fernseher, wir wollten ein Gegengewicht dazu schaffen, die Leute ins Freie locken und miteinander ins Gespräch bringen“, verrät einer der Peachtn. Das ist ihnen auf jeden Fall gelungen, denn jedes Jahr werden es mehr Zuschauer, die sich das schaurig-schöne Vergnügen nicht entgehen lassen wollen.

„Wir haben mittlerweile schon Stammpublikum, das sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Manche erwarten uns schon, sie sind mit Laternen und Fackeln ausgerüstet und haben bisweilen sogar Glühwein dabei“, freut sich einer der Organisatoren.

Viele wollen sich das Schauspiel nicht entgehen lassen

Genau das war es, was sie wollten, die Leute miteinander ins Gespräch bringen. Obwohl ihre Kostüme so grauslich sind, braucht sich niemand vor ihnen zu fürchten. „Wir tun niemandemn etwas. In manchen Gegenden ist es ja Brauch, dass die Perchten mit ihren Ketten umsichschlagen, das tun wir auf gar keinen Fall“, versichert der Perchtenmann. D‘ Boach Peachtn verfolgen übrigens mit ihrem wilden und fröhlichen Treiben auch keinerlei finanzielle Interessen, auch für ihre Auftritte sorgen sie selber, ebenso wie sie ihre Kostüme selber bezahlen. Auch wenn es sich nicht beweisen lässt, so heißt es doch in der Sage, dass die Berührung der Rute, die aus Pferdehaar besteht, Glück bringen soll. „Das können wir natürlich nicht garantieren, aber wir wünschen das natürlich allen unseren Besuchern“, betont er. Für die Gruppe, die ganz im Geheimen agiert ist es auf jeden Fall jedes Jahr wieder beglückend zu sehen, dass sie mit ihrem Treiben die Menschen zusammen und ins Gespräch bringen.

Zu diesen Zeiten treten die Peachtn im Hachinger Tal auf

Zu folgenden Terminen treten die Boach-Peachtn im Hachinger Tal auf: Freitag, 27. Dezember: 18.00 bis 20.00 Uhr in Unterhaching. Von der Südstraße führt sie ihre Weg über die Hauptstraße, die Bürgermeister-Prenn-Straße, Kirchenstraße, Friedensplatz bis zur Ottobrunner Straße. Zwischen 18.30 bis ca. 19.00 Uhr tanzen die Peachtn um den Maibaum, von dort geht es weiter über die Anna-Straße, Schulstraße, Schäftlarnstraße, das KWA am Ortspark See, den Stiftsweg hin zum Bahnhofsweg. Von etwa 19.30 bis ca. 20.00 Uhr tanzen die Peachtn abschließend auf dem Rathausplatz. Den nächsten Auftritt haben sie am Samstag, 28. Dezember, da sind sie von 18.00 bis 19.30 Uhr in Taufkirchen unterwegs. Los geht es am Dammerbaueweg, weiter über das Mitterfeld, dann über die Hochstraße, den Hohenbrunner Weg, die Tölzer Straße, die Alte Brennerei, das Haus des Sportes, die Münchner Straße, die Ritter-Hilprand-Straße, die Rathausstraße und den Köglweg. Um etwa 19.00 Uhr werden sie einen Tanz am Rathausplatz vorführen.

Am Samstag, 4. Januar, darf man sich in Oberhaching auf ihren Auftritt freuen. Los geht es um 17.30 Uhr in der Hauptstraße, um ca 18.00 Uhr werden sie am Hubertusplatz tanzen, dann geht es die Hubertusstraße entlang in die Lindenallee auf den Kyberg und abschließend treten sie in der Alpenstraße auf. Ihren letzten Auftritt absolvieren sie ebenfalls am 4. Januar: von 19.30 bis 20.00 Uhr tanzen sie im Gewerbegebiet Unterhaching am Grünwalder Weg bei Pflanzen Kölle. Alle Auftrittstermine findet man unter www.d-boch-peachtn.jimdo.com hw

Artikel vom 20.12.2019
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