Löwen bleiben zum fünften Mal in Folge ungeschlagen

Punkteteilung im oberbayerischen Vergleich

Starke Vorstellung: Prince Osei Owusu. Archivfoto: Anne Wild

Starke Vorstellung: Prince Osei Owusu. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · In der letzten Begegnung der Hinrunde trennten sich der Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt 04 und der TSV 1860 München leistungsgerecht 2:2 (1:2). 14.697 Zuschauer im 15.200 Plätze fassenden Sportpark – darunter etwa die Hälfte optisch den Gästen aus München zuzuordnen – erlebten eine dramatische Partie mit einer Roten Karte für den Ingolstädter Maximilian Beister.

Für gewöhnlich besuchen im Schnitt etwa 6.000 Fans die Heimspiele der Autostädter. Am Montagabend trugen die reisefreudigen Anhänger des TSV 1860 München aus der 80 Kilometer entfernten Hauptstadt zu einer ansprechenden Kulisse bei. Die Begegnung begann mit hohem Tempo beider Mannschaften. Ein Missverständnis zwischen Herbert Paul und Marius Willsch ermöglichte den Führungstreffer für Ingolstadt. Maximilian Thalhammer eroberte den Ball – sein Zuspiel nutzte Marcel Gaus, der aus halblinker Position von der Strafraumgrenze aus frei zum Abschluss kam. Der Flachschuss rauschte unhaltbar für Schlussmann Marco Hiller zum 1:0 ins Netz (10. Min.).

Die Weiß-Blauen schüttelten sich einmal, ehe sie weiter mit bemerkenswerter Klarheit ihre Angriffe in die gegnerische Hälfte vortrugen. Vor allem der wiedergenesene Efkan Bekiroglu benötigte bei seiner Rückkehr nur eine kurze Eingewöhnungsphase. Viele Aktionen im Mittelfeld liefen über den Edeltechniker. Eine seiner präzisen Flanken erreichte im Zentrum Prince Osei Owusu, der mit einem wuchtigen Kopfball unter die Latte den Ausgleich erzielte (16. Min.). Der Jubel der Löwen-Anhänger war noch nicht verklungen, da setzten die Giesinger schon nach. Phillipp Steinhart schickte über die linke Seite den lauffreudigen Owusu auf die Reise, dessen Hereingabe per Grätsche der heranrauschende Sascha Mölders im Zentrum aus kurzer Distanz zum 2:1 für die Gäste verwertete (19. Min.). Bis zum Pausenpfiff boten sich den Löwen weitere hochkarätige Gelegenheiten die Führung auszubauen. »Wir haben es in dieser Phase leider verpasst, ein drittes oder viertes Tor nachzulegen«, ärgerte sich Gäste-Trainer Michael Köllner.

Nach Wiederanpfiff wurde die Partie ruppig. Die Hausherren versuchten nun mit mehr Kampf den spielstarken Gästen den Schneid abzukaufen. Gut zehn Minuten waren vorüber, da kamen die Schanzer zu einer Großchance. Einen gefährlichen Distanzschuss von Dennis Eckert Ayensa lenkte Hiller mit einer starken Parade noch an die Unterkante der Querlatte, von wo der Ball auf der Linie auftippte. Giesings Mittelfeldabräumer Aaron Berzel klärte das Leder ins Toraus, wurde dabei aber vom nachsetzenden Maximilian Beister brutal niedergestreckt. Der Ex-Löwe sprang im Stile eines Kung-Fu-Kämpfers mit Anlauf und gestrecktem Bein in den Mann. »Er trifft mich mit offener Sohle am Sprunggelenk. Ohne Tape wäre es durch gewesen«, kommentierte Berzel nach Schlusspfiff. Schiedsrichter Tobias Reichel sprach ohne Zögern einen berechtigten Platzverweis aus (57. Min.).

Danach wurde die Partie zerfahrener. In Unterzahl kamen die engagierten Hausherren zum Ausgleich. Erneut war es Gaus, der nach einer Kombination über Kapitän Stefan Kuschke und Eckert Ayensa erfolgreich war (64. Min.). Kurz vor Anbruch der Schlussviertelstunde prallten die Gästespieler Herbert Paul und Felix Weber unglücklich mit den Köpfen zusammen. Paul erlitt dabei eine heftig blutende Platzwunde, die in der Kabine genäht werden musste. Dennis Dressel nahm seinen Platz ein. Einige Minuten spielte der von einer riesigen Beule am Kopf gezeichnete Weber noch weiter, dann kam für ihn Timo Gebhart auf das Feld. Die eifrigen Bemühungen des TSV 1860 München in den letzten Minuten den Siegtreffer zu erzielen, verteidigten die Ingolstädter mit großem läuferischem und kämpferischem Einsatz.

Köllner zeigte sich angetan von der Leistung seiner Mannschaft. »Die Spieler, die heute bei mir das erste Mal von Beginn an spielten, haben ihre Sache gut gemacht.« Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Tim Rieder und Stefan Lex »haben uns die wenigsten zugetraut, dass wir so griffig spielen und kompakt stehen«. Man sei sehr reif und abgeklärt aufgetreten, habe aber noch einige Arbeit vor sich: »Wir müssen noch an der einen oder anderen Schraube drehen.« Zum zweiten Mal in Folge gaben die Löwen in Überzahl einen möglichen Sieg aus den Händen, blieben aber auch im fünften Spiel in Serie unbesiegt. Am kommenden Samstag gastiert der TSV 1860 München im letzten Spiel vor der Winterpause beim Sportclub Preußen 06 Münster.

(as)

Artikel vom 17.12.2019
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