»Was den Landkreis bewegt«, Kolumne von Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg

Einfacher – gerechter – günstiger – mehr Mobilität!

Robert Niedergesäß. Foto: Landratsamt Ebersberg

Robert Niedergesäß. Foto: Landratsamt Ebersberg

Ebersberg · Mit dem Fahrplanwechsel an diesem Sonntag tritt im MVV-Gebiet endlich die lange geplante Tarifreform in Kraft. Einfacher, gerechter und günstiger für die Allermeisten sind die Tarife dann für Fahrten im MVV.

Die MVV-Landkreise, die Landeshauptstadt München und der Freistaat Bayern haben sie in vielen Jahren und Verhandlungsrunden gemeinsam auf den Weg gebracht. Die Fahrpreise sinken im Schnitt um gut sieben Prozent, das ist einmalig in Deutschland. Große Tarifsprünge wurden abgebaut. Und unsere Kreisstadt ist jetzt von allen Bürgern des Landkreises zum günstigen Preis von maximal 2,80 Euro erreichbar.

Für Senioren entfällt die Sperrfrist am Morgen, Zeitkartenkunden werden belohnt. Weil wir die Struktur der Tarife entschlacken konnten, hat der Tarifdschungel deutlich an Übersichtlichkeit gewonnen. Was mir persönlich sehr am Herzen lag, war die Einführung eines Sozialtickets im gesamten MVV-Bereich. Anspruchsberechtigte Bürger haben jetzt leichter Zugang zum ÖPNV. Bezahlbare Mobilität für alle – ein großer Schritt ist getan! Und dann kommt im August 2020 noch das 365 Euro Schüler- und Ausbildungsticket, ein wirklich tolles Angebot für die junge Generation!

Die Regionalbusse in unserem Landkreis werden ab 2020 185.000 Kilometer mehr pro Jahr unterwegs sein als bisher. Das bedeutet ein Angebotsplus von über acht Prozent. Seit 2013 konnte das Angebot um über 33 Prozent gesteigert werden. Aktuell erhält zum Beispiel Pliening mit der Linie 262 erstmals einen direkten Anschluss zur Messestadt Ost und zur U-Bahn in Richtung Innenstadt. Deutlich mehr Fahrten werden auch auf der Linie 446 zwischen Markt Schwaben und Ebersberg angeboten. Zwischen 16.00 Uhr und 19.00 Uhr gibt es dort an Werktagen einen 40-Minuten-Takt. Das ist gut – aber dabei darf es nicht bleiben!

Mit unserem neuen Nahverkehrsplan gestalten wir die Zukunft der Buslinien in der Region und bauen diese weiter massiv aus. Das Ziel ist ein Angebot 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Was wir aber dringend brauchen, ist eine verbesserte Infrastruktur beim Schienenverkehr: Die S-Bahn muss zuverlässiger und das Angebot besser werden. Wir brauchen dringend mehr Gleise und eine moderne Infrastruktur! Was helfen gute Busangebote und tolle Tarife, wenn die S-Bahn regelmäßig ausfällt? Hier ist noch sehr viel zu tun!

Nur mit einem attraktiven ÖPNV kann eine echte Verkehrswende gelingen. Wir machen aber noch viel mehr: Wir bauen Fahrradwege und unterziehen uns im nächsten Jahr dem Prozess zur Zertifizierung als fahrradfreundlicher Landkreis.

Und ganz aktuell steigen wir als Modellregion des Bundesverkehrsministeriums gemeinsam mit den Landkreisen München und Landshut in die Wasserstoff-Technologie ein. Ganz nach dem Motto: Klimaschutzregion Landkreis Ebersberg - global denken, lokal handeln!

V.i.S.d.P.: Robert Niedergesäß

Artikel vom 16.12.2019
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