„120 Prozent Leistung“

Grafing · EHC Klostersee: Hohe Hürde und „Pflichtaufgabe“

Spielszene aus dem Hinspiel zwischen dem EHC Klostersee und den Landsberg Riverkings, auf die man am Freitagabend auswärts trifft. Foto: smg

Spielszene aus dem Hinspiel zwischen dem EHC Klostersee und den Landsberg Riverkings, auf die man am Freitagabend auswärts trifft. Foto: smg

Grafing · In einer Spielklasse, in der jeder jeden schlagen kann, gibt es dennoch extrem hohe und daneben niedrigere Hürden. Was auf den ersten Blick so aussieht, widerspricht sich keinesfalls.

EHC Klostersee - Eishockeyclub in Grafing
Südbayer. Eishockeyverein in Grafing b. München, mit vereinseigener Spielstätte (1.730 Plätze, davon 175 Sitzplätze)

In der Praxis heißt das für den EHC Klostersee: Am Freitagabend (Startbully 20 Uhr) geht es bei den Landberg Riverkings gegen einen stark besetzten Mitfavoriten, am Sonntag ab 17.30 Uhr auf Grafinger Eis gegen die Schweinfurt Mighty Dogs gegen einen Nachzügler aus dem hinteren Tabellendrittel. Das Ganze theoretisch gesehen: Damit sind in der Lechstadt wohl „120 Prozent Leistung“ notwendig, um bei der Vergabe der Punkte mitreden zu können, und daheim reichen eventuell schon 80.

EHC-Trainer Dominik Quinlan kann derartigen Planspielen wenig abgewinnen. „Sich ausschließlich am Gegner zu orientieren wäre sowieso schon der erste kapitale Fehler.“ Zuallererst müsse die eigene Leistung passen, dann habe man immer zumindest eine Chance. Dazu komme die Tagesform der anderen Mannschaft. „Fehlerquote hinten sehr gering halten, sich den Zweikämpfen stellen und wichtige auch mal gewinnen und lauffreudig nach vorne variabel spielen, um torgefährlich zu sein“, sieht der EHC-Headcaoch kurz umrissen die Erwartungen an das eigene Team an.

Das ging eine gewisse Phase gut, dann aber war der Faden in manchen Dingen gerissen. „Wir haben zuletzt in Schlüsselsituationen öfter mal die falschen Entscheidungen getroffen und wurden dafür bestraft“, blickte Quinlan auf die beiden letzten Partien zurück. Und meinte gegen Pfaffenhofen die vermisste kämpferische Linie (statt der man mit spieltechnischen Mitteln zum Erfolg kommen wollte und ausgebremst wurde) und in Peißenberg die fehlende Ruhe, Cleverness und Pucksicherheit in den letzten Minuten, als nach der Führung postwendend der Ausgleich zugelassen wurde. Alles Kopfsache und eine des Selbstvertrauens, das dem EHC jüngst wohl irgendwie abhandengekommen ist.

Freilich gut möglich, dass dies in direktem Zusammenhang mit dem längere Zeit kleinen Kader steht. Schwere Beine und Kraftverlust wirken sich irgendwann eben mental aus. Weshalb man bei den Klosterseern hofft, dass für die anstehenden Aufgaben nicht nur die Teamstärke wieder „konkurrenzfähig“ ist, sondern eben die verletzt gewesenen Leistungsträger auch schnell wieder zu ihrer Form finden. smg

Artikel vom 21.11.2019
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