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Vortrag über die Forschungsergebnisse im Gräberfeld am Fenneck
Zorneding vor 1500 Jahren
Die junge Archäologin Nicole Erlacher veröffentlichte eine ausführliche wissenschaftliche Arbeit über Zornedings frühmittelalterliches Gräberfeld. Rechts: Heute erinnert ein Hinweisschild über die erstaunlichen archäologischen Funde. F: VA/Stefan Dohl
Zorneding · Zu einer weiten Reise zurück in die früheste Vergangenheit lädt der Heimatkundekreis Zorneding an diesem Donnerstag, 21. November, um 19.30 Uhr, in den Gemeindesaal der Evangelischen Christophoruskirche, Lindenstr. 11 ein. "Reiseführerin" ist die junge Archäologin Nicole Erlacher. In einem Lichtbildervortrag erzählt sie von den Menschen, die vor 1500 Jahren in und um Zorneding und Pöring gelebt haben.
Ein Uraltfriedhof mit fast 300 Gräbern
Ausgangspunkt und Informationsquelle ist ein uralter Friedhof: das im Frühjahr 2006 im Neubaugebiet "Am Fenneck" entdeckte Gräberfeld. 250 bis 300 Reihengräber werden hier vermutet, 29 wurden archäologisch erfasst. Die Fachleute vermuten, dass beim Bau der ersten Häuser bereits vieles zerstört wurde und das Gräberfeld noch größer ist, denn sie konnten keine Grenzen entdecken. Bemerkenswert war zudem, dass die Gräber nur 650 Meter vom historischen Ortskern entfernt liegen.
Mit ihrer Untersuchung begann man im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege im Auftrag der Gemeinde 2013 im Hinblick auf die seinerzeitige 1200-Jahr-Feier Zornedings. Nicole Erlacher gehörte damals zum Archäologen-Team und veröffentlichte inzwischen eine ausführliche wissenschaftliche Arbeit über Zornedings frühmittelalterliches Gräberfeld, das spätestens ab dem Jahr 500 nahezu zwei Jahrhunderte lang als Bestattungsort diente.
Woher sind diese frühen Zornedinger gekommen, wo genau und warum haben sie ausgerechnet hier gesiedelt, wo doch das natürliche Lebenselixier für Mensch und Vieh, das Frischwasser fehlt, weit und breit keine Quelle, kein Bach? Das sind Fragen, mit denen sich die Referentin befasst. Und was wissen wir von diesen Menschen, wie haben sie gelebt, wie ausgesehen? Wie alt sind sie geworden, an welchen Krankheiten haben sie gelitten, welche Verletzungen erfahren? Gab es Kontakte mit Menschen in anderen Regionen? Wie stand es um ihren Jenseits-Glauben?
Die Forscher konnten einige Geheimnisse der Gräber lüften
Aufschlüsse dazu geben die Skelette und die zahlreichen Grabbeigaben, der oft erstaunlich feine Schmuck der Frauen, die Gürtel und Waffen der Männer. Dass die Stücke so gut erhalten sind, war den anhaftenden Textilresten zu verdanken, die das Metall über diesen langen Zeitraum konserviert haben. Einen aufgrund seiner Grabbeigaben offensichtlich hochgestellten jungen Mann und eine ebenso hochgestellte junge Dame wird die Archäologin in ihrem Vortrag eingehender vorstellen. Zu diesem interessanten Vortrag sind Mitglieder und Gäste willkommen. Der Eintritt ist frei.
Artikel vom 20.11.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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