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Festprogramm findet vom 29. November bis zum 1. Dezember statt
50 Jahre RTM Ottobrunn
Als erste Ballettaufführung wurde 1972 die Puppenfee gezeigt. Im Jubiläumsjahr wird die Puppenfee wieder auf die Bühne gebracht. Foto: RTM
Ottobrunn · Mit einer kleinen Annonce, die Rosmarie Theobald 1969 aufgab, fing alles an. Die Mutter von sechs Kindern, die frisch von München nach Ottobrunn gezogen war, fand keine kulturellen oder sportlichen Angebote für ihre Söhne und Töchter vor und beschloss kurzerhand ein derartiges Programm selber auf die Beine zu stellen.
Stolze 800 Anfragen erhielt sie damals, ein Rücklauf mit dem die engagierte Mutter in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet hatte. Auf die Beine gestellt wurde die Teilnahme an einer Orff-Gruppe, ein Kinderchor, Tanz, ein Jugendorchester, eine Volkmusikgruppe sowie eine Malschule.
Räumlichkeiten wurden dementsprechend gesucht und in St. Otto, in der Schule an der Friedenstraße, im Kindergarten an der Hermann-Löns-Straße sowie zum erheblichen Teil in Privatwohnungen, so auch bei Familie Theobald, gefunden. Dank der guten Kontakte des Ehepaares Theobald zu Münchner Lehrern und Künstlern gelang es, die angebotenen Kurse von Anfang an unter die Leitung erfahrener und qualifizierter Lehrkräfte zu stellen. Die ehemalige Solotänzerin der Bayerischen Staatsoper, Edith Eder-Demharter aus Hohenbrunn, übernahm die Leitung der Ballettschule.
Bereits im Gründungsjahr wirkten Ensembles bei Auftritten mit, so auch beim ersten „Ottobrunner Advent“, der bereits 1969 stattfand. Das gesamte angebotene Programm zur Förderung der Kinder und Jugendlichen wurde als „Jugendkulturwerk“ bezeichnet und unter dem Dach des Kulturkreises Ottobrunn betrieben. Bis heute wirkt das Engagement von Rosmarie Theobald nach, die 1983 bei einem Autounfall ums Leben kam. Zu dem Verlust der charismatischen Persönlichkeit kamen auch andere Probleme auf die Musikschule zu, denn es galt aus den verschiedenen Musikschullehrern ein Team zu schmieden und gleichzeitig neue Standards für den Unterricht festzulegen.
1992 übernahm Robert Jobst-Förster die Leitung der Musikschule, die er bis heute innehat. 1993 wurde mit der Leitung der Ballettschule Marcella Weber beauftragt, die ebenfalls bis heute diese Aufgabe mit viel Leidenschaft versieht. Beide mussten ihre Einrichtung durch finanziell schwierige Zeiten lotsen, denn aufgrund von rückläufigen Mitteln musste auch die Gemeinde Ottobrunn, die die beiden Einrichtungen mitfinanziert, unliebsame Sparmaßnahmen durchsetzen.
Seit 2008 können die Musik- und die Ballettschule aber wieder auf vermehrte Unterstützung durch die Gemeinde zählen. Der nächste große Umbruch stand der Musikschule 2012 ins Haus, da mussten sie ihre angestammten Räumlichkeiten in der Schule III verlassen und zogen in ihr neues Domizil Am Haidgraben 1c. Ein Jahr später, 2013, stand der Umzug für die Ballettschule auf dem Programm, sie ist nun in der Arastraße 2 in Neubiberg zuhause.
Gemeinsam zählen Ballett- und Musikschule rund 1.500 Schüler, der Großteil davon sind Kinder und Jugendliche. Aber auch für Erwachsene und Senioren wird das Programm immer interessanter, denn es gibt viele neue Kursmodelle, die sich speziell an Erwachsene richten. Um auch möglichst viele Kinder in den Genuss von Musik- und Tanzunterricht kommen zu lassen, sind sie beispielsweise in den Ganztagsunterricht der Schule II in Ottobrunn eingebunden. Sowohl die Musik- als auch die Ballettschule haben noch Kapazitäten offen, wer also noch Interesse hat, ein Instrument zu erlernen oder an einem Tanzunterricht teilzunehmen, ist herzlich eingeladen, sich über das umfangreiche Programm zu informieren.
Dieses findet man unter www.ballettschule-ottobrunn.de oder unter www.rtm-ottobrunn.de
"Gerne kann man bei uns auch eine Schnupperstunde vereinbaren, damit man sehen kann, ob das Angebot zu einem passt oder nicht", betont Robert Jobst-Förster.
Veranstaltungsreigen zum Jubiläum
Am Freitag, 29. November, wird in einem Festakt im Wolf-Ferrari-Haus der Geburtstag der beiden Einrichtungen gefeiert. Hier werden Ausschnitte aus verschiedenen Programmen und Musikdarbietungen gezeigt. Der Eintritt ist frei, jedoch ist es erforderlich sich eine Platzkarte zu sichern. Diese bekommt man unter der E-Mail info@musik-tanz-bewegung.de oder unter Tel. 60808411/22, ebenso wie die Tickets für die folgenden beiden Veranstaltungen. Allerdings heißt es schnell zu sein, denn die Karten sind immer schnell ausverkauft.
So wird am darauffolgenden Samstag, 30. November, um 14.30 Uhr das Ballett "Die Puppenfee" im Wolf-Ferrari-Haus gezeigt. Eintrittkarten gibt es zu 16 Euro, erm. 8 Euro. Die Puppenfee wurde als erste Aufführung überhaupt von der Ballettschule im Jahr 1972 aufgeführt. Die Abendveranstaltung am 30. November ist bereits ausverkauft. Als nächste Veranstaltung im Jubiläumsjahr wird der Ottobrunner Advent am Sonntag, 1. Dezember, im Wolf-Ferrari-Haus gefeiert. Los geht es um 17.30 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro, erm. 6 Euro.
Im kommenden Jahr steht am 16. Mai eine weitere Cooperation auf dem Programm. Hier wird "Ein Sommernachtstraum" aufgeführt. "Es steckt unglaublich viel Arbeit in so einer Aufführung, aber es lohnt sich, wenn man in die strahlenden Gesichter der Kinder und Jugendlichen schaut, die ihr Können auf der Bühne gezeigt haben", sind sich Robert Jobst und Marcella Weber einig. hw
Artikel vom 20.11.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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