München wird "Zone M"

Schwabinger fahren künftig ringfrei durch die Landeshauptstadt

Innenstadt-Bewohner profitieren von der Reform. Sie zahlen künftig 55,20 Euro für die "Isarcard", dürfen dafür aber bis an den Rand der neuen M-Zone fahren. Foto: Stefan Dohl

Innenstadt-Bewohner profitieren von der Reform. Sie zahlen künftig 55,20 Euro für die "Isarcard", dürfen dafür aber bis an den Rand der neuen M-Zone fahren. Foto: Stefan Dohl

Schwabing/München · Am 15. Dezember tritt die die MVV-Tarifreform in Kraft. Neben übersichtlicherer Tarifräume wird das Pendeln für die meisten der jährlich 722 Mio. Fahrgäste im MVV sogar günstiger. Und das im Großraum München etwas günstiger wird, kommt wahrlich nicht oft vor.

Die wichtigste Neuerung der Reform betrifft die Auflösung der bisherigen Tarifzonen: Aus 16 Ringen, 4 Zonen und 3 Räumen werden sieben Tarifzonen vom Stadtbereich bis in die Region. Dafür wurden zwei bisherige Ringe zu einer neuen Zone zusammengefasst.

Mit einer wichtigen Ausnahme: Ganz München wird künftig zur "Zone M". Damit gibt es innerhalb der Landeshauptstadt keine Tarifgrenzen mehr, sondern nur noch eine Zone. Konkret beutetet dies: Für 55,20 Euro kann man künftig im Monat durch ganz München fahren. Lästiges Nachstempeln gehört damit der Vergangenheit an. Bislang betrug der Monatspreis für 4 Ringe (etwa von Feldmoching zum Marienplatz) 79,10 Euro. Für den Preis von bislang zwei Ringen hat man zudem eine größere Reichweite mit seinem Ticket.

Der bisherige "Innenraum" wird nämlich kräftig ausgedehnt. Künftig sind auch die Ortschaften Aschheim, Deisenhofen, Karlsfeld, Ottendichl, Oberhaching, Stockdorf und Putzbrunn Teil der Zone M. Pendler aus diesen Gemeinden zählen zu den Gewinnern der Reform. Sie sparen deutlich bei Monats‐, Abo‐ und Jahreskartenpreisen. Einzelfahrten hingegen werden künftig für alle teurer (ab 3,30 Euro). Allerdings bleibt die Streifenkarte mit 14 Euro im Preis stabil.

Für eine Fahrt in der Zone M sind künftig zwei Streifen zu entwerten und für jede weitere Zone dann jeweils 1 zusätzlicher Streifen, z. B. vom Marienplatz nach Garching 3 Streifen. Die politischen Entscheider, allen voran Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sind zufrieden mit der Reform. Er spricht von einem "echten Meilenstein in der Geschichte des MVV."

Künftig gibt es rund um München die Zonen M1 bis M6. In den Landkreisen München, Ebersberg, Erding und Freising gelten dabei größere Geltungsräume für die meisten Tickets. Zahlreiche Haltestellen liegen bald in zwei Zonen (etwa „Feldmoching M/1“ sowohl in Zone M als auch in Zone 1). Entsprechend der gewünschten Fahrtrichtung kann die richtige Zone ausgewählt und damit der günstigere Preis bezahlt werden. Für die Fahrt von Feldmoching zum Hauptbahnhof wird beispielsweise nur die Zone M bezahlt, bei der Fahrt nach Freising kann man hingegen die Zonen 1 bis 4 lösen.

Die Reform soll vor allem die Pendler belohnen, die das ganze Jahr mit S- und U-Bahn zur Arbeit fahren. Allerdings ist der Einspareffekt je nach Strecke ziemlich verschieden. Dass der komplette Innenraum automatisch dazu kommt, hat nicht nur Verbesserungen zur Folge: Wer etwa von Heimstetten nach Berg am Laim pendelt, braucht bisher drei Ringe. Kostenpunkt: 66,60 Euro im Monat. Künftig kostet dieses Ticket monatlich 88,90 Euro (Zone M+1). Die Konstellation (ehemalige Ringe 3 bis 5) betrifft allerdings nur ca. 2.000 MVV-Kunden.

Der "Jackpot" geht an Pendler, die täglich von Deisenhofen nach München unterwegs sind: Derzeit kostet die "Isarcard" für 5 Ringe im Monat 90,40 Euro, nun sinkt der Preis auf 55,20 Euro - um über 60 Prozent.

Im Internet unter www.mvv-muenchen.de/tarifreform kann man den MVV-TarifCheck nutzen und schauen, wie sich die Reform auf den eigenen Geldbeutel auswirkt.

Die Kosten für die Tarifreform finanzieren die Landeshauptstadt, der Freistaat Bayern und die acht Verbundlandkreise in der Anfangsphase mit insgesamt bis zu rund 70 Millionen Euro pro Jahr.

Artikel vom 19.11.2019
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