Aufruf zum Frieden

Volkstrauertag 2019: Mahnung zur Völkerverständigung

Kranzniederlegung am Vaterstettener Kriegerdenkmal am Volkstrauertag durch Wilhelm Reitsberger (rechts) und Günter Pritzl (links). Foto: Wolfgang Scheuren

Kranzniederlegung am Vaterstettener Kriegerdenkmal am Volkstrauertag durch Wilhelm Reitsberger (rechts) und Günter Pritzl (links). Foto: Wolfgang Scheuren

Vaterstetten · Die Gedenkfeier am Vorabend des diesjährigen Volkstrauertages in Vaterstetten stand diesmal im Zeichen einer eindringlichen Mahnung zum allseitigen Frieden, zur Völkerverständigung und zur Meinungsfreiheit.

Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes in der katholischen Pfarrkirche „Zum heiligen Blut Christi“ rief Diakon Helmut Wetzel dazu auf, die Friedens-botschaft des Erlösers ernst zu nehmen und sowohl im Privaten zum „Klimawandel in den Herzen“ beizutragen als auch für Frieden in Politik und Gesellschaft einzutreten.

Im Rahmen der folgenden Andacht am Kriegerdenkmal – würdevoll gestaltet vom evangelischen Pfarrer Stephan Opitz und Pater Achille Bundangandu Tekilazaya SJ - erinnerte Vereinssprecher Oskar Betzl vom Krieger- und Soldatenverein Vaterstetten an die menschenverachtende Gewalt der Hitlerdiktatur, die zu den 55 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs geführt hat.

Betzl wörtlich: „Können wir aus der leidvollen Geschichte eine Lehre ziehen? Nationale Egoismen dürften eigentlich in Europa niemals wieder die Oberhand gewinnen.“ Zumal sich die Menschen in weiten Teilen Europas an ein Leben in Freiheit, Demokratie und Frieden gewöhnt haben. Betzl warnte deshalb vor einer Zerstörung des gesellschaftlichen Diskurses durch aufkommende totalitäre Tendenzen. „Demokratie lebt vom Streit gegensätzlicher Meinungen. Der Hass, andere Meinungen durch Schlagworte mundtot zu machen, bringt Intoleranz und Unfreiheit in unser Land zurück.“

Betzl: „2019 blicken wir auf 70 Jahre Grundgesetz, unsere Verfassung, zurück. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes hatten die Barbarei des NS-Staates und den Zivilisationsbruch noch schrecklich klar vor Augen als sie in Artikel 1 Absatz 1 formulierten: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft verlangen von uns, dass wir uns dessen stets bewusst sind und uns für den Erhalt des Friedens bzw. dort, wo Krieg herrscht, für die Schaffung des Friedens einsetzen. In diesem Sinne wollen wir ihrer gedenken.“

Im Beisein des Ersten und des Zweiten Bürgermeisters, Georg Reitsberger und Martin Wagner, der Traditionsvereine mit ihren Fahnenabordnungen wurden vom VdK und vom Krieger- und Soldatenverein Vaterstetten zum Gedenken an die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft Kränze niedergelegt, begleitet vom Ehrensalut sowie dem Erklingen der Nationalhymne und der bayerischen Landeshymne.

Artikel vom 19.11.2019
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