U- Bahn nur in Vollverkleidung

Neuperlach · Bezirksausschuss 16 fordert Einhausung für den geplanten Betriebshof

So dürfte der neue U-Bahnbetriebshof in Neuperlach Süd lokalisiert sein: Unter dem bestehenden Siemens-Parkplatz nördlich entlang der geschwungenen Trasse der Arnold-Sommerfeld-Straße. Rechts im Bild Neubiberg, links das sogenannte Perlacher Tor. Foto: MV

So dürfte der neue U-Bahnbetriebshof in Neuperlach Süd lokalisiert sein: Unter dem bestehenden Siemens-Parkplatz nördlich entlang der geschwungenen Trasse der Arnold-Sommerfeld-Straße. Rechts im Bild Neubiberg, links das sogenannte Perlacher Tor. Foto: MV

Neuperlach · Vor allem bei den in skeptischer Erwartungshaltung verharrenden Anwohnern des geplanten neuen U-Bahn-Betriebshofes im Straßenzuschnitt südlich der Arnold-Sommerfeld-Straße, östlich der Carl-Wery- und entlang des Flächensaums am Lise-Meitner-Weg im Stadtgrenzbereich von Neuperlach Süd nach Neubiberg wird die Großnahme der Münchner Verkehrsbetriebe höchst kritisch beäugt.

Ein klares Handlungszeichen setzte jetzt der örtliche Bezirksausschuss Perlach-Ramersdorf. In der jüngsten Sitzung vergangene Woche beschloss das Gremium auf Initiative der CSU überfraktionell einmütig einen Dringlichkeitsantrag zum Thema. Dieser beinhaltet im Kern die Forderung der Stadtteilpolitiker, die geplante Abstell- und Zugreinigungsanlage einzuhausen. Will heißen: Um die potentiell belasteten Anwohner lärmtechnisch zu entlasten, soll das Projekt in eingehauster Version errichtet werden. In der eigenen Forderung sah der BA durchaus auch einen synergetischen Wert. Eine so entstandene, überdachte Ausführung könne mit begrünter Dachfläche und Photovoltaik-Ausstattung erweitert werden und damit auch einem weitreichenden Umweltaspekt dienen. Der BA fordert in seinem Antrag die Stadt auf, den Stadtwerken mit ihren Verkehrsbetrieben einen entsprechenden Handlungsauftrag zu erteilen.

Das Stadtviertel-Gremium will mit der eigenen Forderung ganz offensichtlich die Schaffung anderer baulicher „Realitäten“ verhindern. Wie die Christsozialen in ihrem Antrag ausführen, ging die das Projekt betreuenden städtischen Referate für Stadtplanung und Bauordnung sowie Arbeit und Wirtschaft bislang explizit von einer „offenen Ausführung“ ohne bauliche Ummantelung und Dachaufbau aus. Dem widerspricht der BA mit seinem aktuellen Vorstoß. Da die „Einhausung“ bisher in den städtischen Planungen nicht aufscheine, „ist ein entsprechender Antrag angezeigt“, begründet die CSU ihren jetzt vom Gremium insgesamt abgesegneten Antrag. Die BA-Mandatare sehen sich mit ihrer Forderung klar auf der Linie der Anwohner. Gerade die Anlieger am Lise-Meitner-Weg und in dessen Umgriff hatten sich ebenfalls konkret für eine eingehauste Lösung ausgesprochen und diese explizit gefordert. Auch der Neubiberger Gemeinderat hatte bei seinen Themenerörterungen das Projekt insgesamt kritisch beäugt. Durch die Einhausungen sollen die Lärmemissionen für die Bürger im Umfeld deutlich reduziert werden. Kritisch zeigte sich auch BA-Chef Thomas Kauer (CSU) in Sachen städtischer Informationspolitik. „Die Bürger müssen besser informiert und mit eingebunden werden“, unterstrich der Stadtteilbürgermeister.

Vor allem der Schienenverhehr ein- und ausrückender U-Bahnzüge sowie die Bremsvorgänge bereiten den Skeptikern der Situierung in Neuperlach Kopfzerbrechen. Der BA 16 sieht sich mit seinen Forderungen auch in der richtigen und rechtzeitigen Zeit-Schiene. Denn demnächst im Stadtrat erörtert werden und danach bald möglichst die notwendigen Grunderwerbe getätigt werden. Nach Einschätzung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) ist eine Fertigstellung der Anlage bis zum Jahr 2026 vorgesehen. RedHe

Artikel vom 16.11.2019
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