Beispielhafter Einsatz

Haidhausen · Pater-Rupert-Mayer-Medaille in Gold für Hilga Wolf aus St. Gabriel

Diözesan-Caritasdirektor Georg Falterbaum überreichte Hilga Wolf für ihr außerordentliches Engagement die Pater-Rupert-Mayer-Medaille in Gold. Foto: Caritas München/Schlaf

Diözesan-Caritasdirektor Georg Falterbaum überreichte Hilga Wolf für ihr außerordentliches Engagement die Pater-Rupert-Mayer-Medaille in Gold. Foto: Caritas München/Schlaf

Haidhausen · Die Münchnerin Hilga Wolf hat die höchste Caritas-Auszeichnung, die Pater-Rupert-Mayer-Medaille in Gold, erhalten. „40 Jahre ehrenamtliches Engagement – was für eine Leistung! Seit vier Jahrzehnten setzen Sie sich in der Gemeinde St. Gabriel für Menschen ein, die Hilfe brauchen“, betonte Diözesan-Caritasdirektor Georg Falterbaum bei der feierlichen Verleihung mit Familie, Freunden und Wegbegleitern in der Karmeliterkirche.

„Ihr Einstieg damals war – wie gut für uns! – die Caritas-Sammlung. Kaum konnten Ihre Kinder ein paar Stunden alleine bleiben, haben Sie sich begeistern lassen für die Aufgabe, Menschen in Not zu unterstützen", lobte Falterbaum die Verdienste der 78-Jährigen. Die Caritas-Sammlung begleitet Hilga Wolf bis heute in ihrer Pfarrei federführend. Sie schreibt den Begleitbrief und organisiert den Versand. Die Briefsammlung wurde ein voller Erfolg und Vorbild für andere Pfarreien. „Sehr schnell haben Sie bei all Ihren Aktivitäten erkannt, dass karitative Arbeit Vernetzung braucht", lobte Falterbaum. "Vernetzung auf vielen Ebenen, um für die Menschen wirklich wirksam sein zu können. Kaum ein Gremium, bei dem Sie sich nicht einbringen." „Es gibt so viele Ehrenamtliche, die Außerordentliches leisten. Ich stehe hier stellvertretend für alle Menschen, die sich engagieren“, erklärte Hilga Wolf. Sie bedankte sich bei ihren Wegbegleitern, von denen viele bei der Ehrung dabei waren. „Es geht mir damals wie heute um den Menschen. Not sehen und handeln war immer mein Leitbild. Jeder Fall ist anders und die Pfarreien sind manchmal überfordert. Da wissen wir, an wen wir uns wenden dürfen – an die Caritas", meinte Wolf. Sie sehe in jedem gegenüber einen von Gott gewollten Menschen ‒ und sein Lächeln sei der schönste Dank.

In ihrer Heimatpfarrei St. Gabriel in Haidhausen hat Hilga Wolf unter anderem ein Projekt für Wohnungslose ins Leben gerufen. Gemeinsam mit 14 Ehrenamtlichen kocht sie einmal im Monat in der Küche des Pfarrheims für 52 Obdachlose. Diese können sich anschließend in der zugehörigen Kleiderkammer ausstatten. Der Katholische Männerfürsorgeverein und lokale Firmen unterstützen das Projekt. Die frühere Bankangestellte und Mutter von drei Kindern begann vor 40 Jahren ehrenamtlich zwei Mal im Jahr an Haustüren für Menschen in Not zu sammeln. Heute ist sie in verschiedenen Gremien auf Pfarrei-, Dekanats- und Diözesanebene vernetzt und ehrenamtlich tätig, leitet seit 20 Jahren den Sachausschuss Gemeindecaritas und ist Vorsitzende der Diözesan-Arbeitsgemeinschaft Caritas und Sozialarbeit der Ehrenamtlichen. „Wenn wir uns vernetzen und austauschen, können wir viel Gutes tun“, ist sie überzeugt.

Die Pater-Rupert-Mayer-Medaille der Caritas in Gold wird an herausragende Persönlichkeiten in Kirche und Gesellschaft im Bereich des Diözesan-Caritasverbands verliehen. Mit ihr zeichnet die Caritas beispielhaften persönlichen Einsatz oder eine Lebensleistung im Sinne von Pater Rupert Mayer aus. Preisträger war im vergangenen Jahr der Rechtsanwalt Hubert Heinhold. Auch der Kabarettist Christian Springer oder der frühere Landtagspräsident Alois Glück wurden bereits mit der Medaille ausgezeichnet. Rupert Mayer half als „Apostel der Caritas“ unzähligen Menschen in Not. Zudem stellte sich der Jesuitenpater dem Nationalsozialismus und dessen menschenverachtender Ideologie unerschrocken entgegen, wurde deswegen im Kloster Ettal interniert und starb kurz nach dem Krieg. Er wurde am 3. Mai 1987 selig gesprochen.

Artikel vom 14.11.2019
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