Neu-Trainer Michael Köllners Antritt in Giesing

»Nur Sachen, auf die ich richtig Bock hab«

Lust auf Sechzig: Michael Köllner. Foto: AS

Lust auf Sechzig: Michael Köllner. Foto: AS

München/Giesing · Der neue Löwen-Trainer Michael Köllner hat seine ersten Einheiten mit der Mannschaft absolviert und sich in einem längeren Gespräch der Presse vorgestellt. Der 49-jährige Fußball-Lehrer hinterließ dabei in bayerischem Tonfall einen erfrischend positiven und souveränen Eindruck.

Er habe im Sport nie einen speziellen Karriereplan verfolgt, sondern Entscheidungen meist aus dem Bauch heraus getroffen und wäre damit immer richtig gelegen, erzählte der gebürtige Oberpfälzer. »Ich mach‘ nur Sachen in meinem Leben, auf die ich richtig Bock hab.« In Nürnberg begann der gelernte Sportfachwirt als U21-Ausbilder und Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Von 2002 bis 2014 war Köllner zwölf Jahre lang für den Deutschen Fußball-Bund als Koordinator im Bereich Talentförderung tätig. Der gebürtige Oberpfälzer ist Autor mehrerer Fußballtaktik- und Trainerhandbücher. Während seiner Ausbildung zum Fußball-Lehrer 2004 hospitierte Köllner beim TSV 1860 München. 2018 stieg er mit dem »Club« in die Bundesliga auf, musste nach einer Niederlagenserie im Oberhaus aber seinen Stuhl räumen.

Nach einem fünfstündigen fachlichen Austausch am vergangenen Donnerstag sei ihm klar gewesen, dass er mit Köllner richtig liege, sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. »Er hat in Nürnberg geschafft, was auch bei Sechzig auf ihn zukommt.« Sein Auftrag: trotz der schwierigen Konstellation mit zwei Gesellschaftern und beschränkten finanziellen Mitteln eine erfolgreiche Mannschaft mit möglichst vielen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs entwickeln. Köllner sei dafür wie gemacht, glaubt man beim TSV.

Vergleiche mit seinem populären Vorgänger lehnt Köllner ab. »Das wird Daniel nicht gerecht und das wird mir nicht gerecht.« Wichtig sei, dass Bierofka ihm eine intakte Mannschaft hinterlassen habe. Dafür ist ihm Köllner dankbar. Den Rücktritt Bierofkas will er nicht bewerten: »Ich stecke da als Außenstehender nicht drin.«

Angesprochen auf die Differenzen zwischen den Gesellschaftern, erklärte Köllner, er sei ein Trainer für alle, für den gesamten Klub, nicht für einen einzelnen. »Es interessiert mich nicht, was in der Vergangenheit war, der Blick muss nach vorne gehen.« Wirtschaftliche Belange seien nicht seine Baustelle. Die Spieler müssten eine sichtbare Einheit auf dem Platz bilden, »dann überträgt sich das auch auf Zuschauer und Sponsoren.«

(as)

Artikel vom 13.11.2019
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