Michael Köllner Nachfolger von Daniel Bierofka

Sechzig mit Auswärtssieg und neuem Trainer

Starker Auftritt: Stefan Lex. Archivfoto: Anne Wild

Starker Auftritt: Stefan Lex. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Der TSV 1860 München sorgte am Wochenende nach der Demission von Daniel Bierofka gleich auf zweifache Weise für eine Überraschung. Mit Co-Trainer Oliver Beer gewannen die Löwen mit 1:0 (1:0) beim favorisierten Halleschen FC. Noch am selben Tag gaben die Giesinger die Verpflichtung des früheren Nürnberger Trainers Michael Köllner bekannt.

Viel Zeit benötigten die Verantwortlichen nicht, um einen Nachfolger für den zurückgetretenen Bierofka zu präsentieren. Der 49-jährige Fußball-Lehrer Köllner soll die Giesinger Profikicker formen. »Nach dem überraschenden Rücktritt von Daniel Bierofka war es unser Ziel, schnell einen neuen Coach zu finden, um die Länderspielpause möglichst optimal nutzen zu können«, wird Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel in einer Mitteilung zitiert. Köllner war 2018 mit dem »Club« in die Bundesliga aufgestiegen, hatte nach einer Niederlagenserie im Oberhaus aber seinen Stuhl räumen müssen.

Begonnen hatte der gelernte Sportfachwirt in Nürnberg als U21-Ausbilder und Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Von 2002 bis 2014 war Köllner zwölf Jahre lang für den Deutschen Fußball-Bund als Koordinator im Bereich Talentförderung tätig. »Er ist ein echter Spieler-Entwickler, der aber auch über Jahre Trainer ausgebildet hat«, findet Gorenzel. »Auch dank seiner Arbeit konnte der 1. FC Nürnberg eine wirtschaftlich schwierige Phase überstehen und gleichzeitig sportliche Erfolge feiern. Das ist genau das, was wir für den TSV 1860 wollen und brauchen.« Der gebürtige Oberpfälzer ist Autor mehrerer Fußballtaktik- und Trainerhandbücher. Mit dem Regensburger Günter Brandl kommt auf Köllners Wunsch auch ein neuer Co-Trainer, der den bestehenden Stab ergänzen soll.

Im Auswärtsspiel beim Halleschen FC zeigten die Weiß-Blauen vor 8.624 Zuschauern im ersten Spiel nach Bierofka einen überraschend starken Auftritt. Vor dem Anpfiff präsentierten die Spieler vor der Kurve ein Trikot mit der Aufschrift »Danke Biero!«. Das Siegtor erzielte Stefan Lex in der 39. Minute. Bei zwei Pfostenschüssen scheiterte Lex nur knapp an weiteren Treffern. »Wir haben gut verteidigt und die Umschaltmomente genutzt, hätten sogar ein oder zwei Tore mehr machen können«, sagte Co-Trainer Beer, der die Giesinger interimsweise betreute. Auch der Coach des Gegners, Torsten Ziegner, bekannte: »Der Sieg für Sechzig ist verdient.«

Die Löwen verbessern sich in der Tabelle auf Rang elf. Am kommenden Wochenende ist Länderspielpause. Danach ist der TSV 1860 München im Derby zuhause gegen den FC Bayern II gefordert. Die Partie im Grünwalder Stadion ist ausverkauft.

(as)

Artikel vom 10.11.2019
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...