Der Friedensplatz im Laufe der Zeit

Unterhaching · Neue Ausstellung im Heimatmuseum Unterhaching

Zu den gezeigten Modellvorschlägen gehört auch die Variante "Held" vom Steinmetzmeister Alois & Karl Aufleger.  Foto: VA

Zu den gezeigten Modellvorschlägen gehört auch die Variante "Held" vom Steinmetzmeister Alois & Karl Aufleger. Foto: VA

Unterhaching · Am Sonntag, 10. November, wird um 14 Uhr die Ausstellung „Der Friedensplatz im Wandel der Zeit“ im Heimatmuseum Unterhaching in der Hauptstraße 51 eröffnet. Dort erfährt man, wie sich im Lauf der letzten rund 200 Jahre der Platz verändert hat. Höchst aktuell ist die Ausstellung vor allem deshalb, weil am Volkstrauertag, 17. November, der frisch sanierte Friedensplatz bei der öffentlichen Gedenkfeier eingeweiht wird.

Bei der „Neugestaltung“ hat man sich an den ursprünglichen Plänen aus dem Jahr 1925, als das Kriegerdenkmal eingeweiht worden war, orientiert. Die ältesten Funde der Ausstellung, die bis Mitte Dezember zu sehen sein wird, stammen dabei aus dem Jahr 1809, damals hieß der Platz allerdings noch nicht „Friedensplatz“. Diesen Namen erhielt er erst nach dem 1. Weltkrieg nach der Aufstellung des Kriegerdenkmals. „Leider sind keine Aufzeichnungen mehr darüber zu finden wie 1809 der Platz benannt war“, erklärten Dr. Cornelia Rennert und Dr. Harald Nottmeyer vom Förderverein des Heimatmuseums, die die Ausstellung konzipiert haben. Nach den napoleonischen Kriegen wurde Bayern vermessen, so auch der Vorplatz der St. Korbinianskirche. Eine weitere Karte hat Dr. Harald Nottmeyer aus dem Jahr 1859 gefunden, sie stammt ebenfalls aus dem Hauptstaatsarchiv. Dr. Cornelia Renner wurde ihrerseits in den Archiven der Gemeinde Unterhaching fündig. Aus dem Jahr 1923 stammen Bilder, die die Modellvorschläge für die Gestaltung des Kriegerdenkmals zeigen, berichtet Dr. Renner. Sie stammen vom Steinmetzmeister Alois & Karl Aufleger, die von der Gemeinde damals mit der Erstellung des Kriegerdenkmals beauftragt waren. Die spannendsten Modellvorschläge kann man nun in dieser Ausstellung bewundern. Einen großen Zeitsprung gibt es dann in der Ausstellung, den einen markanten Wandel erfuhr der Platz im Jahr 1978, als der Bereich als erste verkehrsberuhigte Zone in Bayern umgestaltet wurde. 2017 wurde dann mit der Sanierung des Kriegerdenkmals begonnen, das wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wurde.

In den 50er Jahren waren bei einer ersten Sanierung des Denkmals die ehemals steinernen Kugeln, die auf den Eckstützen angebracht waren, durch Laternen ersetzt. Die heutige Gestaltung des Friedensplatzes orientiert sich wieder an seine ursprüngliche Gestaltung. Neu wird eine Tafel sein, die alle Namen derer zieren soll, die in Folge der beiden Weltkriege in Unterhaching ihr Leben lassen mussten. Auch hier war akribische Recherche nötig, da in den alten Kirchenbüchern ebenso gestöbert werden musste, wie in den Archiven der Gemeinde. Hier waren Prof. Dr. Alfons Hofstetter und Heimatpfleger Günter Staudter federführend am Werk. Aber nicht nur der Platz um das Kriegerdenkmal wurde von der Gemeinde neu gestaltet, sondern das gesamte Areal. Mehr Parkplätze stehen nun für die Kirchenbesucher bereit. Die für die Arbeiten nötigen Baumfällarbeiten wurden durch Neuanpflanzungen (Eichen, ein Bergahorn, drei Apfelbäume und eine Vogelkirsche, Anm. d. Red.) ersetzt, der Überlaufgraben des Hachinger Bachs wurde überdeckelt. Was noch fehlt sind die insektenfreundlichen Blühwiesen, die aufgrund der Witterung erst im kommenden Frühjahr ihre Pracht entfalten werden. Jetzt kann man erst einmal im Heimatmuseum der Gemeinde auf den Spuren der Vergangenheit wandeln.

Die Mitglieder des Fördervereins freuen sich übrigens immer über alte Fotos und Aufzeichnungen aus den vergangenen Jahren und Jahrzehnten, die etwas über die Entwicklung der Gemeinde erzählen können. „Wir sind immer auf der Suche nach alten Bildern, die zeigen, wie sich der Friedensplatz im Laufe der Jahre verändert hat. Wir freuen uns, wenn uns jemand altes Bildmaterial zur Verfügung stellen kann. Wer zuhause noch alte Schätze in Form von Fotos hat, soll sich doch bitte bei uns melden“; so Dr. Nottmeyer. Zu erreichen ist er unter der E-Mail: nottmeyer82008@t-online.de oder bei den Öffnungszeiten des Museums. Geöffnet hat dies an den nächsten vier Sonntagen immer von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Artikel vom 05.11.2019
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