Wiedergutmachung

München · Nach Restituierung an die Erben

München · Das Münchner Kulturreferat hat gemeinsam mit dem Lenbachhaus am 29. Oktober 2019 zwei Zeichnungen der Künstlerbrüder Friedrich und Ferdinand Olivier aus dem eigenen Sammlungsbestand restituiert.

Bei den Blättern handelt es sich um eine Bleistiftzeichnung An der Isar von Friedrich Olivier (1791–1859) sowie um eine Kreidezeichnung mit dem Titel Landschaftskomposition von Ferdinand Olivier (1785–1841), die das Lenbachhaus im April 1939 auf einer Auktion des Kunst- und Buchantiquariats von C. G. Boerner in Leipzig erworben hat. Die öffentliche Hand setzt sich daher nachdrücklich für die Restitution von Kulturgut an die ehemaligen Eigentümerinnen und Eigentümer bzw. ihre rechtmäßigen Erben ein. Ursprünglich stammen die beiden Kunstwerke aus der Sammlung von Dr. Marianne Schmidl, einer Urenkelin von Friedrich von Olivier. Marianne Schmidl wurde 1890 in Berchtesgaden geboren, wuchs in Wien auf und promovierte 1915 als erste Frau an der Universität Wien im Fach Ethnologie. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wurde sie aufgrund der jüdischen Abstammung ihres Vaters von den Nationalsozialisten verfolgt und schließlich am 1. Oktober 1938 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Damit wurde ihr jede finanzielle Lebensgrundlage genommen. Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt. Mit Unterstützung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien wurden die rechtmäßigen Erben nach Dr. Marianne Schmidl ermittelt werden und sodann eine faire und gerechte Lösung im Sinne der Washingtoner Prinzipien gefunden.

Artikel vom 04.11.2019
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