Doch lieber Büros statt 800 Wohnungen

Schwabing · Stadt bedauert aktuelle Entwicklungen in der Parkstadt Schwabing

Schwabing · Die im südlichen Bereich der Parkstadt Schwabing geplante Umnutzung von Gewerbe in Wohnen wird nun seitens der Grundstückseigentümerin Argenta nicht weiterverfolgt werden. Anstelle von 800 geplanten Wohnungen sollen jetzt Buroflächen entstehen. Das teilte die Stadt Ende Oktober mit.

Stadtbaurätin Professorin Dr.(I) Elisabeth Merk: „Die Neuausrichtung der Planungen stellt insbesondere für den bezahlbaren Wohnungsbau einen herben Verlust dar, der äußerst schmerzlich für uns ist. Ich werde mich dafür einsetzen, dass wir auf der Basis der Einigung vom letzten Dezember die ursprüngliche Planung fortführen können, um dort ein attraktives urbanes Gebiet mit gefördertem Wohnraum schaffen zu können.“ Die SPD-Fraktion im Münchner Rathaus hat einen Antrag gestellt und die Stadtverwaltung aufgefordert, die Verhandlungen mit der Firma Argenta über die weitere Bebauung der Parkstadt Schwabing wieder aufzunehmen. Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung hat länger mit der Eigentümerfirma des Grundstücks verhandelt und nutze grundsätzlich alle ihm zur Verfügung stehenden Instrumente, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu erhalten und setzt sich im Rahmen der Möglichkeiten auch bei privaten Entwicklern für dieses Ziel nachdrücklich ein, so die Stadt. In den letzten Jahren wurden so an verschiedensten Standorten in München erfolgreiche Anstrengungen unternommen, Gewerbegebiete für Wohnen umzunutzen. Auch im südlichen Bereich der Parkstadt Schwabing, der größtenteils eine Nutzung als Kerngebiet aus einem Bebauungsplan aus dem Jahr 1999 festsetzt, gab es Planungen, dieses für eine Wohnbebauung, davon ein Teil im geförderten Wohnungsbau, zu modifizieren.

Doch die Verhandlungen sind gescheitert. Die Firma Argenta hat nun entschieden, diese nicht weiterzuverfolgen. Anstelle der bislang 800 geplanten Wohnungen sollen nun, entsprechend dem bestehenden Bebauungsplan, Büroflächen entstehen, deren Nachfrage in den letzten Jahren in der Parkstadt wieder gestiegen sei. Die Planungen einer „Urbanen Mitte“ an der Kreuzung Anni-Albers-Straße / Lyonel-Feininger-Straße, wie von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Parkstadt Schwabing gewünscht, sowie ein Bürgertreff soll weiterhin verfolgt werden. Aktuelle Entwicklungen zeigen, Büroflächen in München haben wieder an Attraktivität und somit zum Teil sehr deutlich an Rentabilität auf dem Immobilienmarkt gewonnen. Somit ist aktuell bereits erkennbar, dass Projektentwickler künftig verstärkt in Gewerbe und weniger in Wohnen investieren werden.

Die Anfänge des städtebaulichen Projektes reichen bis ins Jahr 1989 zurück, als das Areal noch von Industriebetrieben geprägt war. Wesentlicher Motor für die Entwicklung der Parkstadt Schwabing war die Unternehmensgruppe Argenta, die größte Grundeigentümerin ist. In den letzten Jahren ist mit der Parkstadt Schwabing ein hochattraktives, allgemein anerkanntes neues Stadtquartier entstanden, in dem sich um die neuen Wohnquartiere zahlreiche moderne Unternehmen wie Microsoft oder IBM mit wertvollen Arbeitsplätzen angesiedelt haben.

Artikel vom 04.11.2019
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