Ich heb' ab: Modellflugtage und Teil 3 der Serie

Oberschleißheim · Ein Museum mit Flügeln

Einsteigen, bitte: Die Flugwerft des Deutschen Museums lädt zur Ausstellung ein. Ein Höhepunkt sind die anstehenden Modellflugtage. Foto: Daniel Mielcarek

Einsteigen, bitte: Die Flugwerft des Deutschen Museums lädt zur Ausstellung ein. Ein Höhepunkt sind die anstehenden Modellflugtage. Foto: Daniel Mielcarek

Oberschleißheim · Alle sehenswerten Orte befinden sich nur in München? Falsch gedacht! Die Landkreise drumherum bieten jede Menge Action, Historie und Spannung. Oberschleißheim ist da ein richtiges Schmuckstück der repräsentativsten Orte, nicht nur aufgrund seiner drei (!) Schlösser und der Olympischen Regattabahn.

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Die Gemeinde ist quasi einen Steinwurf von München entfernt, nur eine S-Bahn-Station trennt die beiden Orte, die unter anderem das berühmte Deutsche Museum miteinander verbindet. Der Klassiker unter den Museen gilt als der Welt größtes Technik- und Wissenschaftsmuseum mit Stammhaus in der Münchner Isarvorstadt. Mit seinen ungefähr 50 Bereichen der Naturwissenschaften und Technik hat es einen enormen Fundus. Die Sammlung zur Fluggeschichte ist besonders imposant am Standort in Oberschleißheim zu sehen. Direkt am historischen Flugplatz steht sie seit bereits 1992 in der Flugwerft der Öffentlichkeit frei zur Besichtigung.

Der Flugplatz Schleißheim mit seinen Start- und Landeplätzen ist ein so genannter Sonderlandeplatz. Er ist der älteste noch in Betrieb befindliche Flugplatz Deutschlands. Eröffnet wurde er 1912 durch die königlich-bayrische Fliegertruppe als Militärflughafen und erreichte seinen düsteren Tiefpunkt nach der Machtübernahme der NSDAP, als die Wehrmacht aufrüstete und ihn ausbaute. In der Nachkriegszeit nutzte ihn unter anderem die US Army und heute noch die Bundespolizei-Fliegerstaffel. Die Flugwerft und die beiden Junkershallen stehen unter Denkmalschutz.

Das darin befindliche Museum demonstriert 70 Flugobjekte, die sowohl die zivile als auch militärische Luftfahrtgeschichte widerspiegeln. Aber nicht nur die Vergangenheit kann man hier erleben, sondern auch in der Werkstatt beobachten, wie heute noch an Flugzeugen geschraubt und poliert wird: Im ganzen Museum ist Schauen, Mitmachen und Staunen erlaubt. Nur auf dem Boden der Tatsachen muss man bleiben.

Muckis im Museum

Ein Blickfang im Museum ist das "Porsche-Flugzeug". Die Flugwerft ist für einige Überraschungen gut, denn Porsche verwirklichte bis 1990 ein Flugmotoren-Programm. Der Flugmotor von 1981 ist eine Entwicklung aus dem Sportwagen "911". Er wurde nur durch einen einzigen Kommandohebel bedient und steckte in insgesamt nur 80 Flugzeugen weltweit.

Etwas unscheinbar auf den ersten Blick hingegen ist die "Musculair 2". Sie hängt in mehreren Metern über dem Boden direkt unter der Decke und schwebt quasi über den anderen Fliegern. Sie ist ein einsitziges Muskelkraftfahrzeug. Mit diesem Flugzeug stellte Holger Rochelt, der damals neunzehnjährige Sohn des Erbauers Günter Rochelt, auf dem Flugplatz einen Geschwindigkeitsweltrekord auf: auf einer Strecke von 1.500 Metern mit 44,26 km/h. Die "Musculair 1", ihr Vorgänger, befindet sich auf der Museumsinsel.

Eine private Reise zu viert mit dem Flieger? Die Cessna 195 glänzt prächtig in der Flugwerft. Es ist der größte Flugzeughersteller der Welt, wenn man die Zahl der gebauten Flugzeuge betrachtet. Das erste Flugzeug erbaute Clyde V. Cessna 1911. Der große Erfolg kam in der Nachkriegszeit mit kleinen Privat- und Geschäftsflugzeugen.

Der Eintritt ist schon ab 3 Euro für Schüler bzw. 7 Euro für Erwachsene möglich. Die Flugwerft befindet sich in der Effnerstraße 18 (Anfahrt: Ferdinand-Schulz-Allee), Oberschleißheim. Infos unter www.deutsches-museum.de/flugwerft

Daniel Mielcarek

Artikel vom 04.11.2019
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