Das Einheimischen-Modell an der Aschheimer Straße nimmt Gestalt an

Unterföhringer Pioniergeist

Schon in wenigen Jahren sollen hier an der Aschheimer Str., zwischen S-Bahn und Isarkanal, Reihenhäuschen stehen. Doch wer einziehen möchte, muß seit mindestens 10 Jahren in Unterföhring wohnen.	Foto: ct

Schon in wenigen Jahren sollen hier an der Aschheimer Str., zwischen S-Bahn und Isarkanal, Reihenhäuschen stehen. Doch wer einziehen möchte, muß seit mindestens 10 Jahren in Unterföhring wohnen. Foto: ct

Unterföhring · »Mehr Eigenheime für einheimische Familien«, so lautet die Devise vieler Gemeinden. In Unterföhring wird seit gut drei Jahren mit Hochdruck an dem gearbeitet, was wie ein schöner Wahlkampfspruch klingt.

Im Herbst 2000 hat die Gemeinde ein Grundstück an der Aschheimer Straße gekauft. Dort, zwischen Isarkanal und S-Bahnlinie, sollen neue Wohnhäuser entstehen - und zwar nur für Unterföhringer Familien.

Um dies zu gewährleisten legte die Gemeindeverwaltung im Dezember 2000 Richtlinien für die Vergabe der Baugrundstücke fest, die besagen, dass nur Personen die seit mindestens 10 Jahren am Stück in Unterföhring leben einen Bauplatz erhalten.

»Damit möchten wir Familien die schon lange hier leben die Möglichkeit geben auch bleiben zu können«, erklärt Angelika Stöhr vom Baureferat der Gemeinde. In Zeiten von Wohnungsnot und hohen Mieten ein lobenswerter Ansatz.

Doch bis die ersten Baufahrzeuge anrollen können, wird noch etwas Zeit vergehen. Im Zuge eines Plangutachtenverfahrens reichten im Februar fünf Architekturbüros ihre städtebaulichen Vorschläge für das neue Stück Unterföhring ein.

Am 8. März wurde dann in einer Sachbewertersitzung, an der Gemeinderäte der veschiedenen Fraktionen, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, Fachleute für Schallschutz, Energie, Städte- und Landschaftsplanung sowie Sprecher der Initiative zur Schaffung von Eigenheimen (FEE) teilnahmen, die Arbeit des Architekturbüros »Zwischenräume« ausgewählt.

»Der Architekten-Entwurf sieht hauptsächlich Reihenhäuser vor«, so Angelika Stöhr. »Bei Bedarf können am Isarkanal aber auch Mehrfamilienhäuser gebaut werden.« Ende März stimmte nun auch der Gemeinderat zu, den Vorschlag der Architekten als Grundlage für den Bebauungsplan zu nehmen.

Der nächste Schritt im Projekt »Einheimischen-Modell« ist jetzt die Erstellung eines Bebauungsplans. Mit der neuen Legislaturperiode soll das förmliche Verfahren für den Bauleitplan zügig durchgeführt werden.

Erst wenn sich ein konkreter Zeitpunkt für einen möglichen Baubeginn abzeichnet und Interessierte sich über Lage, Zuordnung und Größe ein genaueres Bild machen können, wird das Vergabeverfahren vorbereitet.

»Bis die ersten Plätze tatsächlich vergeben werden, wird es voraussichtlich noch gut ein Jahr dauern«, teilte die Gemeinde auf Nachfrage des Bogenhausener Anzeigers mit. Die fünf Architekten-Entwürfe sind derzeit im Großen Sitzungssaal des Rathauses ausgestellt und können dort noch bis zum 12. April von 8 bis 12 Uhr begutachtet werden. ct

Artikel vom 10.04.2002
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