1.300 freiwillige Münchner Helfer

Spaßgesellschaft engagiert sich

München · Das »Internationale Jahr der Freiwilligen« (IJF) 2001 hat viel bewirkt: Zahlreiche Auszeichnungen und jede Menge Menschen, die anderen unentgeltlich helfen möchten.

Die Freiwilligen-Agentur Tatendrang, die von Münchner Stadträten gegründet wurde und »Zeitspender« vermittelt, konnte im vergangenen Jahr einen großen Ansturm verzeichnen. Zahlreiche Münchner unterstützen ehrenamtlich die mehr als 270 Organisationen, mit denen Tatendrang zusammen arbeitet. Vor allem Berufstätige, die sich nebenbei engagieren möchten, wandten sich an die Agentur.

Tatendrang ist jetzt auf der Suche nach weiteren Einrichtungen, die tatkräftige Unterstützung brauchen. Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr über 1.300 Münchner an Tatendrang gewandt. Knapp 500 neuen Freiwilligen hat Tatendrang nach einer persönlichen Beratung eine Aufgabe vermittelt.

Eine neue Gruppe an freiwilligen Helfern hat sich herauskristallisiert: Mehr als die Hälfte der »neuen« Freiwilligen ist zwischen 20 und 40 Jahre alt und berufstätig. Gerade diese Gruppe, die häufig der sogenannten »Spaßgesellschaft« zugeordnet wird, hat das Helfen für sich entdeckt. Die berufliche Auslastung der meisten Freiwilligen bringt natürlich auch Einschränkungen mit sich. Sie haben nur begrenzt Zeit und stehen meist erst nach 19 Uhr oder an Wochenenden zur Verfügung. Dafür spenden sie dann aber neben ihrer Zeit auch ihr berufliches Wissen, indem sie Projekte beraten, Veranstaltungen organisieren oder technisches Know-how einbringen.

Helfende Hände sind also reichlich vorhanden – allein die Nachfrage fehlt. »Wir suchen dringend gemeinnützige Einrichtungen, die Angebote auch für berufstätige Freiwillige haben«, so Marieluise Dulich, Leiterin von Tatendrang. »Es wäre doch schade, das vorhandene Potenzial an freiwilligem Engagement ungenutzt verpuffen zu lassen.« Für eine erfolgreiche Vernetzungsarbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen wurden vom Bund die notwendigen finanziellen und strukturellen Voraussetzungen geschaffen.

An die Stadt München gingen gleich zwei wichtige Auszeichnungen: Zum einen wurde die »hervorragende kommunale Infrastruktur für Bürgerschaftliches Engagement« mit einem mit 5.000 DM dotierten Preis bedacht. Zum anderen zeichneten deutsche Wirtschaftsvertreter die Werbeagentur Xynias, Wetzel, v. Büren für das Projekt »Tatendrang« mit dem Preis »Freiheit und Verantwortung« in der Kategorie »Kleine Unternehmen« aus.

»Die Aktion der Vereinten Nationen, ein ganzes Jahr für ehrenamtliches Engagement auszurufen, hat die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung stark gefördert«, freut sich Marieluise Dulich. »Es ist damit ein Stein ins Rollen gekommen, der hoffentlich noch viele mitreißen wird. Helfen ist »in« – mehr denn je.«

Artikel vom 10.04.2002
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