Was ist privat und was öffentlich?

Künstlergespräch zu Ausstellungsbeginn von "Der Greif"

Das Künstlerduo Adam Broomberg und Oliver Chanarin hat die Schau im Stadtmuseum gestaltet. Foto: © Thierry Bal

Das Künstlerduo Adam Broomberg und Oliver Chanarin hat die Schau im Stadtmuseum gestaltet. Foto: © Thierry Bal

Altstadt · Ein Künstlergespräch mit "Der Greif" und Daria Bona findet am Freitag, 13. September, 15 Uhr, im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, statt. Dort ist ab diesem Tag auch die neue Ausstellung (zu sehen bis 6. Januar 2020) über die Künstlergruppe zu sehen.

Das Künstlergespräch ist ein offenes Forum für Fragen und Meinungen interessierter Besucher*innen und für den Austausch mit der Künstlergruppe „Der Greif“. Jeder ist willkommen und kann die Gelegenheit nutzen, die Arbeiten und die Künstlergruppe persönlich kennenzulernen. Das Tagesticket fürs Museum kostet ermäßigt 3,50 Euro, die Teilnahme am Gespräch ist kostenfrei.

Die 12. Ausgabe des Magazins mit dem Titel „Blame the Algorithm" wird vom britisch- südafrikanischen Künstlerduo Broomberg & Chanarin gastkuratiert. Adam Broomberg und Oliver Chanarin starteten dazu einen Aufruf, fotografische Bilder einzusenden, die zu privat, zu still, zu gewalttätig, zu politisch, zu subversiv oder zu explizit sind, um sie online zu teilen. Bilder, die niemals auf Facebook, Instagram oder anderen sozialen Netzwerken gezeigt werden würden.

Der Greif ist eine vielfach ausgezeichnete Organisation für zeitgenössische Fotografie. Seit der Gründung 2008 beschäftigt sich das Kollektiv mit aktuellen Themen, die fotografische Bildproduktion, -distribution und -rezeption betreffen und bietet international agierenden, aufstrebenden Fotograf_innen und Autor_innen eine Plattform. Die unterschiedlichen Projekte verbinden physische und virtuelle Räume. Sie setzen sich mit der Präsentation von Fotografie in gedruckter Form auf Papier, auf Screens sowie in Ausstellungen auseinander.

Seit 2018 lädt Der Greif Gastautoren ein, seine jährlich erscheinenden Printausgaben zu gestalten und darin mithilfe eigener künstlerischer Arbeitsmethoden das grundlegende Konzept der De- und Rekontextualisierung fotografischer Bilder umzusetzen. In der Printausgabe „Blame the Algorithm" werden die verschiedenen Bilder nach „GOOD“ und „BAD“ unterteilt und einzeln gegenübergestellt. Im FORUM zeigt Der Greif eine interaktive Installation mit einer speziell kuratierten Auswahl dieser Arbeiten, welche diese Kategorisierungen mit aufgreift. Sie bricht mit gängigen Sehgewohnheiten und den klassischen Präsentationsformaten von Fotografie. Gleichzeitig wird unsere heutige Bildrezeption auf Smartphone-Bildschirmen thematisiert.

Was wird als „Good", was als „Bad" bewertet? Was wird online geteilt, was nicht? Was gelangt an an die Öffentlichkeit, was nicht? Nicht zuletzt stellt die Ausstellung Fragen nach unserer eigenen Komplizenschaft in der kommerzialisierten Bildwelt der Sozialen Medien und dem medialen Spektakel sowie nach unserem Verhältnis zum „Öffentlichen“ und „Privaten“.

Neben der Kabinettausstellung im Münchner Stadtmuseum bespielt Der Greif im Rahmen des Projekts „Blame the Algorithm“ das Billboard auf der Kunst-Insel am Lenbachplatz.

Die Kunst-Insel am Lenbachplatz wird im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum – ein Programm des Kulturreferats der Landeshauptstadt München bespielt und kuratiert.

Artikel vom 10.09.2019
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