Löwen-Youngster sorgen für Auswärtssieg

Erstes Saisontor als Profi: Leon Klassen. Archivfoto: Anne Wild

München/Giesing · Mit drei Nachwuchskräften in der Startelf bewies Daniel Bierofka im Auswärtsspiel seiner Mannschaft beim Chemnitzer FC Mut zum Risiko. Dennis Dressel (20), Fabian Greilinger (18) und Leon Klassen (19) rechtfertigten das Vertrauen ihres Trainers mit einem leidenschaftlichen Auftritt. Nach saisonübergreifend sieben Auswärtsniederlagen in Serie durfte der TSV 1860 München endlich wieder auf fremdem Platz einen Erfolg feiern. Der Treffer des Tages gelangt vor 4.566 Zuschauern Startelf-Debütant Klassen (77. Min.).

Nach den üblen Auswärtsauftritten in Mannheim (0:4) und Magdeburg (1:5) waren Bierofka und sein Trainerteam gezwungen, sich etwas einfallen zu lassen. Das taten sie mit Erfolg. Rechtsverteidiger Herbert Paul musste seinen Platz für Marius Willsch räumen. Die in Sachsen-Anhalt wenig überzeugenden Dennis Erdmann, Timo Gebhart und Stefan Lex nahmen anstelle der Jungspunde auf der Bank Platz.

Eine großzügige Regelauslegung des Unparteiischen ließ nach einer guten Viertelstunde die Löwen durchatmen. Phillipp Steinhart hatte als letzter Mann nach einem Foul am schnellen Tarsis Bonga nur die Gelbe Karte gesehen. »Da hatten wir Glück. So ehrlich muss man sein«, gab Bierofka zu. Beiden Teams habe aufgrund der Tabellenkonstellation die Leichtigkeit im Spiel nach vorne gefehlt. »Wir wussten, was uns erwartet, haben etwas tiefer gestanden.« Das sei für seine Mannschaft in der momentanen Situation besser, berichtete Chemnitz-Trainer David Bergner.

Das Siegtor bereite Willsch vor, der sich nach einem Hackentrick von Sascha Mölders über die rechte Seite im Sprint durchsetzte und überlegt von der Grundlinie auf Klassen zurücklegte, der mit einer Direktabnahme zum 0:1 verwandelte (77. Min.). In der Schlussphase hielt Löwen-Keeper Hendrik Bonman mit starken Paraden gegen Rafael Garcia und Erik Tallig die drei Punkte fest. Torschütze Klassen jubelte: »Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin glücklich, dass mir der Trainer das Vertrauen geschenkt hat, auch noch links vorne, auf einer ungewohnten Position.« Die Vorgabe sei gewesen, »dass wir mit Herz auftreten und egal, wie das Spiel läuft, uns den Arsch aufreißen, alles geben für Sechzig. Ich glaube, das ist uns gut gelungen.«

Jetzt habe man wegen der Länderspielpause zwei Wochen lang Ruhe, fand Bierofka. »Dann müssen wir schauen, dass wir einige Dinge besser machen. Auf das Glück können wir uns nicht immer verlassen. Entsprechend werden wir arbeiten.« Das Ergebnis dieser Arbeit können die Fans des TSV 1860 München am Samstag, den 14. September um 14 Uhr sehen, wenn der Tabellenletzte FC Carl Zeiss Jena seine Aufwartung im Grünwalder Stadion macht. Zur Vorbereitung auf die Partie spielen die Löwen während der Länderspielpause am Freitag, 6. September, um 14 Uhr am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 ein Freundschaftsspiel gegen den österreichischen Zweitligisten FC Wacker Innsbruck.

(as)

Artikel vom 02.09.2019
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