Die erste Filmemacherin der Welt

„Internationale Stummfilmtage“ eröffnen neue Spielzeit

Stummfilm "Nach Recht und Gesetz" von Carl Theodor Dreyer – zu sehen im Filmmuseum. Foto: Filmmuseum

Stummfilm "Nach Recht und Gesetz" von Carl Theodor Dreyer – zu sehen im Filmmuseum. Foto: Filmmuseum

München · Die „Internationalen Stummfilmtage“ mit Klassikern und Raritäten der Stummfilmkunst eröffnen am Donnerstag, 5. September 2019 um 19.00 Uhr die neue Spielzeit des Filmmuseums mit drei Kurzfilmen sowie dem frisch restaurierten Hollywoodfilm "Lights of old Broadway" (1925) mit Marion Davies in einer Doppelrolle als Zwillinge, die sehr unterschiedlich in New York aufwachsen.

Bis zum 11. September werden Stummfilme aus Schweden, den USA, Frankreich, China und Deutschland gezeigt, die von den Musiker*innen Richard Siedhoff, Joachim Bärenz, Sabrina Zimmermann & Mark Pogolski, Günter A. Buchwald und Masako Ohta live im Kino begleitet werden.

Aus Schweden stammt "Nach Recht und Gesetz" (1920) von Carl Theodor Dreyer, dessen feinfühlige Komödie um einen jungen Pastor und die überkommenden dörflichen Traditionen im 17. Jahrhundert angesiedelt ist und die schon nach kurzer Zeit von der deutschen Zensur verboten wurde. Moralisch bedenklich war auch der erste Film überhaupt, in dem Homosexualität thematisiert wurde, "Anders als die anderen" (1919) von Richard Oswald. Er ist als Skandalfilm in die Geschichte eingegangen, wurde nur als Fragment erhalten und wird am Samstag, 7. September um 21 Uhr in einer neuen digitalen Rekonstruktion vorgestellt. "The single standard" (USA 1929) zeigt „die Göttlliche“, Greta Garbo, in einer ungewöhnlichen Rolle als moderne, unabhängige Frau, die sich ihre Männer selber aussucht. Sie fordert „gleiche Moral“ bei der Beurteilung von Männern und Frauen in der Gesellschaft.

Den Abschluss am Mittwoch, 11. September um 19 Uhr bildet ein Programm mit acht neu restaurierten Kurzfilmen der Französin Alice Guy-Blaché, der ersten Filmemacherin der Welt. Sie alle thematisieren soziale Probleme und stellen herkömmliche Rollenmuster auf den Kopf. Eingeführt wird der Abend mit dem Dokumentarfilm "Alice Guy Blaché (1873-1968) – Hommage an die erste Filmemacherin der Welt" aus dem Jahr 1997 von Katja Raganelli, die im Filmmuseum zu Gast sein wird. Dies ist gleichzeitig der Auftakt zu einer Retrospektive mit 14 Werken von Katja Raganelli, in denen sie internationale Filmemacherinnen porträtiert.

Alle Titel und Termine der Stummfilmtage finden sich unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film

Karten können vorbestellt werden unter Tel. 089/23 39 6450. Der Eintritt kostet bei Vorstellungen mit Live-Musik 6 Euro/5 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ.

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Artikel vom 02.09.2019
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